Apartment 1303 – Wohnst Du noch oder stirbst Du schon? ✍

Seit dem 25.04.2014 im Handel

Horror aus japanischen Landen war bei Freunden asiatischer Filmkost schon immer recht beliebt und erlebte einen regelrechten Boom, als die Remakes von „Ring“ und „The Grudge“ die Kinoleinwand eroberten und somit auch den Asiahorror salonfähig machten. Mittlerweile ist der Boom jedoch verklungen und die Mischung aus schwarzhaarigen Mädchen und Geistern lockt nur noch in seltenen Fällen den sprichwörtlichen Hund hinter dem Ofen hervor. „Apartment 1303“ aus dem Jahre 2007 kam jedenfalls schon etwas zu spät, um noch auf der Welle mitschwimmen zu können. Dennoch schaffte es der Film ein amerikanisches Remake zu erhalten, welches nun versucht auf der 3D-Welle zu paddeln. Doch dabei geht „Apartment 1303 – Wohnst Du noch oder stirbst Du schon“ gnadenlos unter.

Schon die Story ist absolut dünn, was aber sicher der Vorlage geschuldet ist. Nach einem heftigen Streit mit ihrer Mutter, zieht die junge Janet, mit Hilfe ihrer Schwester, in ein heruntergekommenes Apartment. Die Warnungen der Mitbewohner, dass es in der Wohnung spuken soll, ignoriert sie und schon bald muss sich mit einigen Geistern herumschlagen, welche ihr ans Leder wollen. Nachdem sie die Attacken der Geister schon bald mit dem Leben bezahlen muss, stellt ihre Schwester Nachforschungen an, wozu sie ebenfalls in das Apartment einzieht. Doch auch sie soll diese Entscheidung schon bald bereuen… .

Und somit auch der Zuschauer, diesen Film überhaupt angefangen zu haben. Denn inhaltlich bietet dieser wirklich nichts, was man nicht schon dutzendfach in anderen Streifen ähnlich gelagerter Natur zu sehen bekommen hat. Leichtgläubige junge Menschen, familiäre Probleme, böse, meist weibliche Geister. Wer hier nicht auf einen Schlag mindestens ein Hand voll Vergleiche zu anderen Werken ziehen kann, hat im Genre wohl bisher nur wenig zu Gesicht bekommen…

Aber nun gut, mit dünnen Geschichten kann man sich als Genrefreund ja meist doch ganz gut arangieren, wenn wenigstens die restlichen Werte stimmen und einem durch eine geschickte Inszenierung und einigermaßen sympathischen Figuren das Mitfiebern dennoch Freude macht. Aber auch das schafft dieser Film nicht. Zwar ist die Soundumgebung gut und auch das 3D-Bild soweit zufriedenstellend, ein wirkliches Gruselgefühl will sich jedoch in keinem Moment einstellen. Dafür bleiben einem die Charaktere durchgehend zu unsympathisch und ihre Handlungsweisen nicht nachvollziehbar. Als Beispiel wäre da Janet genannt, welche zwar schon nach wenigen Stunden merkt, dass in dem Apartment etwas nicht stimmt, daraufhin anfängt zu jammern und zu schreien, jedoch nie auf die Idee kommt, doch lieber wieder auszuziehen oder zumindest jemanden darum zu bitten, ihr in der ersten Nacht beizustehen. Und sobald sie ihren Freund, den sie über alles liebt, dann doch anruft, scheint dieser im Endeffekt ein ziemliches Arschloch zu sein, der überhaupt nicht daran denkt, zu seiner Freundin zu fahren aber dann doch ganz entsetzt ist, als diese stirbt. Man kann niemals mit den Figuren mitfühlen, da sie einem durch die komplette Bank hinweg einfach nur arg auf den Senkel gehen.

Hinzukommen die Effekte, welche alle billigster Natur sind und ebenfalls keinerlei Angst oder Stimmung erzeugen. Die Geister sind viel zu harmlos in Szene gesetzt und nutzen auch die neue, durchaus gute 3D-Technik nur zu einem Bruchteil aus. Gerade im Horrorbereich läßt sich mit 3D viel machen, doch auf diese Idee kommt der Streifen gar nicht erst, sieht man einmal von manch wirkungsvollem Tiefenshot ab. Dazu ein ewig gleich klingender Score, sowie enttäuschende Schauspieler. Vor allem Hauptdarstellerin Mischa Barton hat man schon in wesentlich besserer Verfassung gesehen.

Somit ist „Apartment 1303 3D“ leider nichts anderes geworden, als ein seichter Gruselthriller unter vielen, welcher vor allem aufgrund seiner extrem nervigen Figuren, sowie dem völlig vergeigten Versuch mit der dritten Dimension Grusel zu erzeugen, gegenüber anderen Vertretern, den Kürzeren zieht. Schade, mit nur ein wenig mehr Fingerspitzengefühl in allen Bereichen, hätte das ganze Treiben sicher wenigstens solide werden können.

Immerhin ist die Blu-ray 3D aus dem Hause Universum Film, aus technischer Sicht, überzeugend. Die Bildqualität kann sich sehen lassen und das 3D-Bild macht einen guten, wenn auch, filmisch bedingt, verschenkten Eindruck. Der Sound wurde zudem ordentlich auf alle 5 Kanäle abgemischt und kann immerhin durch gut platzierte Effekte und verständliche Stimmen überzeugen. In Sachen Extras gibt es jedoch nur einen Trailer, sowie Trailer zu anderen Titeln. Ein FSK-Wendecover sowie die 2D-Version sind ebenfalls mit an Bord!