Fear The Walking Dead – Recap 02

Fear the Walking Dead ist ein Spin-off des Zombiehits „The Walking Dead“. Die zweite Serie aus Robert Kirkmans Zombieuniversum spielt zeitlich vor der Mutterserie, aber soll mit der Zeit auch zu Rick ud Co. aufschließen. Der Handlungsort ist Los Angeles und im Zentrum steht eine Familie, deren Oberhaupt Cliff Curtis im Schulwesen tätig ist.

Im Mittelpunkt stehen ein geschiedener Lehrer (Cliff Curtis) und eine Vertrauenslehrerin (Kim Dickens), die zusammenarbeiten und sich in einer Beziehung befinden. Die Vertrauenslehrerin bringt zwei Kinder aus einer früheren Ehe in die Beziehung mit. Ihre Figur mag wie das Mädchen von nebenan aussehen, verbirgt aber auch eine dunkle Seite und hat eine schwierige Vergangenheit, die ihr bald wieder zu schaffen macht.

Nick (Frank Dillane) hat Suchtprobleme, während Alicia (Alycia Debnam Carey) auch einige düstere Geheimnisse verbirgt. Zunächst wird die Zombieplage als Seuche abgetan, doch bald steht fest, dass die Lage ernster ist. Travis kontaktiert außerdem seine Exfrau und seinen Sohn und zusammen kämpft die Patchworkfamilie ums Überleben.

Geschaffen wurde „FTWD“ von Comicautor Robert Kirkman sowie Dave Erickson. Adam Davidson wird Regie führen.



Herkunftsland: USA
Serienerfinder: Dave Erickson, Robert Kirkman
TV-Sender: AMC
Episodenlänge: 42 Minuten
Komponist: Paul Haslinger
Staffeln: 2
Episoden: 21
Serienstart: 23. August 2015
Zweite Episode: So Close, Yet So Far (1×02) – So nah und doch so fern

Fear The Walking Dead – Recap 01
Fear The Walking Dead – Recap 03
Fear The Walking Dead – Recap 04
Fear The Walking Dead – Recap 05
Fear The Walking Dead – Recap 06


Shownotes:

https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Zombie:_Wer_l%C3%A4nger_lebt,_ist_sp%C3%A4ter_tot
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Zombie_Survival_Guide
http://www.wired.com/2009/08/zombies/
https://de.wikipedia.org/wiki/Prepper
http://dradiowissen.de/beitrag/prepper-vorbereitet-in-die-katastrophe



Der Recap zum Nachlesen!

So Close, Yet So Far – So nah und doch so Fern, lautet der Titel der zweiten Episode von Fear The Walking Dead. In der sich das Szenario einer Zombieapokalypse scheinbar auf den Hintergrund von Max Brooks World War Z: An Oral History of the Zombie War/Zombie Survial Guide und dem Forschungs-Modell Infectious Disease Modelling Research Progress aus dem Jahre 2009 unter der Leitung von Philip Munz, stützt.

In dieser Analyse, wollen die Verantwortlichen mit ihren Berechnungen, eine Ausbreitung von Infektionskrankheiten simulieren, um daraus resultierend diese effektiver zu bekämpfen.

Wer einer Zombieattacke Herr werden will, sollte der Invasion der Untoten möglichst schnell und entschlossen entgegentreten. Anderenfalls ist es nur eine Frage weniger Tage, bis die Stadt von den Untoten übernommen wird. – Zitat Munz.

Nicht ganz so pessimistisch, sieht es da Professor Neil Ferguson vom Imperial College in London. Er ist einer der Berater der britischen Regierung in Sachen Schweinegrippe, deren Verbreitung ebenfalls vielfach im Rechner nachgebildet ist. Der britischen BBC sagte Fergusson: Mein Verständnis von der Zombie-Biologie sagt mir, dass ein Zombie für alle Zeiten tot ist, wenn man es schafft, ihm den Kopf abzuschlagen. Daher sind sie [die Autoren der Studie Infectious Disease Modelling Research Progress] ein bisschen überpessimistisch wenn sie schließen, dass Zombies eine Stadt in drei bis vier Tagen übernehmen könnten.

Soviel zur grauen Theorie, zurück zur Episode.

Diese schreitet, auf der narrativen Ebene, mit dem vorgegebenen Tempo des Piloten fort und bringt das oben angedeutete Szenario gut auf den Punkt (Ausfall des Mobilfunk- und Stromnetzes, Sicherung der Highways, …). Desweiteren bleibt man auch dem Blood & Gore-Konzept der ersten Episode treu. Weniger ist oftmals mehr und zu dem begrüße ich die Darstellung der Untoten in diesem sehr frühen Stadium (siehe Verwesungsprozess).

Stichwort Virus

Da in der letzten Woche heiß diskutiert wurde, wo das Virus sein Ursprung hat und wie es sich verbreitet, möchte ich ebenfalls meine zwei Gedankensprünge mit euch teilen. Diese hatte ich bereits in der ersten Episode auf den Lippen, aber nun bekommen diese etwas mehr Substanz.

Für mich in Frage kommen eigentlich nur 2 Szenarien, Die Grippeschutzimpfung oder ein Anschlag auf das Trinkwasser-System. Ob es ein Waffentest der Regierung (halte ich für unwahrscheinlich, dass eigene Volk auszurotten) oder ein Biologischer Angriff ist, bleibt offen. Mir stellt sich vor allem die Frage: In wie weit wurden die Behörden über den Virus informiert (Szene: Cops packen im Laufe der Episode Wasservorräte ein)? Und wird der Ursprung des Virus, falls dieser in der TV-Serie abgehandelt wird, auch in Kirkmans Comic-Reihe thematisiert?

Tobias is a Prepper

Mit Klischees ist es so eine Sache, keiner mag sie, aber sie finden dennoch einen Weg in etablierte Formate des Jahres 2015. So auch beim vermeintlichen Nerdkid Tobias, das alle Schubladen bedient (PC-Junk, Pickel, Dick, …) die einem so einfallen, wenn man Jahrelang TBBT geschaut hat. Dabei hätte es diese Serie nicht nötig, auch noch den dümmsten Zuschauer alles vorzukauen. Tobias (Lincoln A. Castellanos) ist ein Prepper (Vgl. hier)!

ftwd prepper
Prepper (abgeleitet von englisch: to be prepared, deutsch: bereit sein bzw. dem Pfadfinder-gruß: Be prepared, deutsch: Allzeit bereit) bezeichnet Personen, die sich mittels individueller Maßnahmen auf jedwede Art von Katastrophe vorbereiten: durch Einlagerung von Lebensmittelvorräten, die Errichtung von Schutzbauten oder Schutzvorrichtungen an bestehenden Gebäuden, das Vorhalten von Schutzkleidung, Werkzeug, Waffen und anderem. Dabei ist es unwichtig, durch welches Ereignis oder wann eine Katastrophe ausgelöst wird. Viele Themen der Prepper überschneiden sich mit denen der Survival-Szene (siehe DRadio Wissen-Beitrag).

Und zu dem die einzige Person, neben Hauptdarsteller Travis Manawa (Cliff Curtis), die besonnen und rational agiert. Leider ist die Stimme der Vernunft sehr leise und trifft auch hier auf taube Ohren. Sprich, neben dem fiktiven Zombieszenario gesellt sich auch ein vorhersehbares Script das leider mit wenigen Überraschungen glänzt. Dabei kann ich mir jetzt schon ausmalen was in den nächsten Episoden passiert und das sollte in den Zeiten von Breaking Bad, Halt and Catch Fire und vor allem dem horizontalen Erzählen, besser laufen und nicht so arg auffallen.

Aber das sind Probleme die man durchaus beheben kann. Vermutlich festgefahren sind auch solche Auswüchse wie der störrische Charakter Alicia Clark, der man am liebsten eine Erziehungsschelle mit geben möchte oder ihr kaputter Bruder Nick, der eindeutig als Sieger im Johnny Depp-Lock-Alike-Contest hervorgeht, um hier nur die Spitze des Eisberges darzustellen. Mir bleibt an dieser Stelle nur zu hoffen, dass diesen Personen eine Weiterentwicklung gewährt wird. Es wäre ratsam.

ftwd johnny deep 2
Mein Fazit: Man darf der zweiten Episode eine gewisse Sogwirkung zugestehen, zumindest bei mir. In Sachen Action war TWD ja immer recht gut bei der Sache, allerdings fehlt mir, bei der Charakterzeichnung das nötige Fingerspitzengefühl. Das sind zwar Probleme, aber keine die man nicht kitten könnte. Darüber hinaus setze ich noch einige Erwartungen in den Showrunner, und das sich dieser nicht von AMC das Ruder aus der Hand nehmen lässt, sondern klar auf Kurs bleibt. Aber die Chancen stehen gut und alles Weitere erfahren wir dann in/von The Dog, der dritten Episode.