Hellbenders ✍

Seit 24.07.2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

Priester und Pfarrer gelten nun nicht unbedingt als jene Figuren, die häufig in Filmen eine Hauptrolle einnehmen. Zwar gibt es natürlich die ein oder andere Ausnahme, wie den berühmt-berüchtigten Hobby-Kriminologen Pater Brown, aber so wirklich viele Beispiele fallen mir da nicht ein. Schon gar nicht im Horrorfilmbereich. Im ersten Moment würde ich da höchstens Der Exorzist nennen können, in dem zwei Priester zumindest im Ansatz die Hauptfiguren darstellen. Im Horrorflick Hellbenders sieht die Sache dagegen etwas anders aus.


Hellbenders
erzählt die Geschichte von fünf Priestern, welche allesamt ein Leben führen, bei dem der Papst vor Scham erröten würde. Lawrence, Angus, Stephen, Macon und Eric lehnen nämlich das fromme Dasein ab, um in absoluter Sünde zu leben. Sprich sie rauchen, saufen, ficken und machen auch sonst so ziemlich alles, was man einem Priester sonst eher nicht zutrauen würde. Doch ihr triebhaftes Leben hat einen Grund. Dämonen wandeln auf der Erde und durch ihr Verhalten ziehen die Priester diese Dämonen magisch an, nur um sie am Ende mit in die Hölle zu verfrachten, wo sie ja bekanntlich nur hinkommen, wenn sie sich daneben benehmen. Das geht auch solange gut, bis einer der Priester von einem ganz und gar böshaften Dämon besessen wird, welcher sich nicht so einfach in Richtung Betzlebub schicken lässt. Also müssen die Jungs zu härteren Geschützen greifen, als Rosenkränzen und Kruzifixen…

Man kann den Drehbuchschreibern gerne so einiges vorwerfen, doch ohne Idee sind sie nicht. Fünf Geistliche die durch ihr unflätiges Verhalten die Welt vor Dämonen schützen, dass hat es wohl noch nie gegeben. Und so ist das Treiben auch nicht mit gerade wenigen schrägen und skurrilen Situationen gespickt, welche durchaus Laune machen. Wenn einer der Priester im ersten Moment kreuzbrav agiert, bevor er sich dann ordentlich daneben benimmt, kann man schon den ein oder anderen Schmunzler von sich geben.

Zudem ist auch eine recht ordentliche Portion Horror mit enthalten, denn wenn der Kampf gegen die Dämonen tobt, geht es auch nicht gerade zimperlich zu Sache. Zwar sind Gore- und Bluteffekte hier nicht unbedingt das Ah und Oh, sprich sie sollten eher als Nebensache angesehen werden, doch für eine nette Portion Gekröse können sie dann doch herhalten. Schade nur, dass auf hausgemachte Effekte hier komplett verzichtet wurde und somit nahezu jeder Blutspritzer aus dem Computer kommt.

Desweiteren kann die schräge Idee leider auch nicht den kompletten Film halten. Nach gut der Hälfte seiner Laufzeit, gehen einem die frechen Priester doch eher auf den Zeiger. Die Witze wiederholen sich alsbald und erst zum recht ansehlichen Showdown wird es dann wieder ein wenig interessanter. Da kann auch der eher schwache 3D-Effekt nicht viel helfen. Auch wenn sich hierbei nicht um eine nachträgliche Konvertierung seitens des Verleihers Koch Media handelt, so bin ich mir doch ziemlich sicher, dass der Film erst im Nachgang konvertiert wurde, um noch ein paar Taler mehr in die Klingelbeutel der Macher treiben zu können.

Was an Hellbenders daher noch am besten ist, sind die Darsteller. Bekannte Mimen wie Clifton Collins Jr., Clancy Brown oder Andre Royo geben sich die Ehre und performen durch die Bank weg gut. Vor allem bei Clancy Brown macht es unheimlich viel Spaß ihm beim spielen zuzusehen. Lediglich Dan Fogler nervt einmal mehr in seinem Tun. Was nun gerade dieser Darsteller an sich hat, dass er immer wieder Rollen angeboten bekommt, ich weiß es nicht. Aber nun gut, man kann damit Leben.

Alles in allem ist Hellbenders daher einmal mehr ein Film, bei dem aus einer guten Ausgangssituation letztlich nicht viel gemacht wurde. Die schräge Idee mit den versoffenen Priestern kann in den ersten gut 40 Minuten unterhalten, danach flacht diese aber zu sehr ab, als das es den Film wirklich tragen könnte. Erst beim Showdown mag das Ganze dann wieder einigermaßen funktionieren. Die Effekte sind zudem eher billiger Natur, egal ob man da die Bluteffekte nimmt, die SFX oder den 3D-Effekt. Für einen verregneten Sonntag-Nachmittag kann man die Hellbenders schon einmal durch sein Heimkino wüten lassen. Für mehr reicht es aber definitiv nicht aus.

Was die Blu-ray aus dem Hause Koch-Media angeht bekommen wir es einmal mehr mit einer soliden Veröffentlichung zu tun. Das Bild ist absolut in Ordnung, auch wenn der 3D-Effekt, filmbedingt, nicht der Beste ist. Soundmäßig kommt alles ordentlich abgemischt, und auch mit ordentlich Wumms, aus den Lautsprechern. In Sachen Extras gibt es zudem einen Audiokommentar, ein Making Of, Behind the Scenes, sowie ein paar „Exorzismus“-Kurzfilme zu entdecken, welche durchaus amüsant sind. Sprich, wem Hellbenders zusagt, der kann gerne zur Blu-ray greifen!