Unheimliche Begegnung ✍

Noch bevor der Schauspieler Peter Weller mit Buckaroo Banzai – Die 8. Dimension (1984) und später mit RoboCop (1987) zum international gefeierten Genredarsteller wurde, drehte er 1983 mit dem Regisseur George Pan Cosmatos das Terror-Kammerspiel Unheimliche Begegnung.

Der Manager Bart Hughes (Weller) befindet sich beruflich im Aufschwung. Eine Beförderung steht an und ein großes Projekt, dessen makellose Ausführung, den Aufstieg sichern würde. Während seine Frau und der gemeinsame Sohn verreisen, ist er bemüht alle Energie in seine Arbeit zu investieren. Seine Konzentration wird jedoch unmittelbar gefährdet. Angefressene Kabel und verdächtige Geräusche lassen ihn schnell zu dem Entschluss kommen, dass es sich nur um eine Ratte handeln kann, die seinen Frieden stört. Der Kampf gegen den Nager mit altbekannten Mitteln bleibt aber erfolglos und Bart droht zu verzweifeln. Schließlich entwickelt sich der ungeliebte Hausgast zu einem Monster, das nicht nur Kissen und Küchengeräte angreift, sondern auch das Leben des Hausherrn.

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Wie eine Festung wirkt das Haus der Familie Hughes, in der Peter Weller gefangen ist. Im Laufe der Geschichte wird das neue und wohlige Heim zum Schlachtplatz und soll der, allmählich immer mehr ausufernden, Gewalt zum Opfer fallen. Die Plage tritt zu Beginn als Schatten auf und nach dem bekannten klassischen Schema, erfährt der Betrachter nur Stück für Stück mehr um das Äußere des Wesens. Sobald sich Bart in seinen vier Wänden aufhält steht er unter Beobachtung der Kamera, welche uns den Blick der Ratte aufzeigt. Zermürbend strategisch treibt das Untier sein Opfer in den Wahnsinn und lässt ihn zu verzweifelnden Mittel greifen, was ihn auch von seinen wichtigen Geschäften abhalten wird.

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George P. Cosmatos bedient sich meistens einer geradlinigen Erzählstruktur. Die Szenen wirken oft wie von einer Liste abgehakt inszeniert, es gibt keine Überraschungen wenn man einmal von einer zwischenmenschlichen Abschweifung absieht, welche den Inhalt jedoch nicht erklärbar beigefügt wurde. Of Unknown Origin, wie der Film im englischen Original heißt, ist dennoch spannend gestaltet und sporadisch mit dezenten Witzen bestückt. An Hughes dürfen wir sehen, wie uns eine kleine Sache aus der gefestigten Bahn unseres Lebens werfen kann und er  überspitzt diesen Blick in den Spiegel mit den kriegsähnlichen Schauplätzen in der Heimstadt dieses braven Bürgers.

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Qualitativ steht der Film auf den besten Möglichkeiten seiner Zeit. Die Spezialeffekte halten sich in Grenzen, man setzt auf die Elemente eines Psychothrillers. Erst am Ende kommt dann die Materialschlacht, in der Hughes sein penibel restauriertes Heim in Schutt und Asche legt. Unheimliche Begegnung ist kein besonders herausragendes Werk im Genre des Tierhorror, aber er bietet kurzweilige Unterhaltung und somit ist sehr doch zu empfehlen.

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Cosmatos inszenierte unter andern Rambo 2 – Der Auftrag (sein kommerziell erfolgreichster Film), Tombstone (Das Wyatt Earp Bio-Pic, das leider aber berechtigt gegen Kevin Costners Variante versagte) und Leviathan (in dem er erneut mit Peter Weller zusammen arbeitete).

Die deutsche Tonfassung sollte man umgehen. Wer also auf die rare deutsche Warner DVD zurückgreifen kann, sollte sich für den O-Ton entscheiden.