Wrong Turn 6: The last Resort ✍

Ab 05.03.2015 auf DVD & Blu-ray

Wrong Turn? – Ist das nicht eine Reihe in der schon Teil 1 gereicht hat“, wurde ich vor kurzem von einem Facebook-Freund gefragt, als ich ankündigte mir zur Vorbereitung auf diese Besprechung erst einmal Teil 5 zu geben. Ganz unrecht hat dieser Freund nicht. Nachdem Teil 1 einschlug wie eine Bombe und das dreckige Backwood-Horror-Genre salonfähig machte, war schnell klar, dass eine Fortsetzung folgen würde. Und mittlerweile gehört die Reihe mit zu den Langlebigsten der letzten Zeit, haben wir es nun mittlerweile schon mit Teil 6 zu tun, welcher nun die Tage in unsere Kaufhäuser kommt. Doch von wirklicher Qualität konnte nach dem Beginn kaum noch die Rede sein, maximal Teil 2 war vielleicht noch wirklich empfehlenswert. Danach dümpelte die Metzelpfanne aber vor sich hin, wenngleich alle Teile immerhin mit ihrem stumpfen Hang zur Blut und Gegröse einigermaßen unterhalten konnten, zumindest in ihren ungekürzten Fassungen, welche es hierzulande größtenteils nicht offiziell zu haben gibt. Teil 6 macht dann, zumindest im letzt genannten Punkt, mal eine Ausnahme.

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„Wrong Turn: The last Resort“ schafft es, nach Teil 1, als erster Film der Reihe, hierzulande ungekürzt und in seiner Unrated-Version eine FSK-Freigabe zu erhalten. Zwar lehnte die Prüfstelle auch diesen Film erst einmal ab, doch das Label Highlight ging in Berufung und im zweiten Anlauf klappte es. Ein Zeichen dafür, dass es hier etwas milder zu Sache geht, als sonst? Mitnichten, wie ich gleich ausführen werde. Doch erst einmal kurz zur Story des Films. Es geht, wie so oft, um eine Gruppe von Jugendlichen, die in die Fänge des Bösen geraten. Hier in Form des jungen Danny, welcher ein heruntergekommenes Ferien-Resort vererbt bekommt. Zusammen mit seinen Freunden macht er sich auf den Weg dahin. Dort angekommen treffen sie das mysteriöse Ehepaar Jackson und Sally, welche das Hotel aktuell zu leiten scheinen. Und als ein grausiges Familiengeheimnis offenbart wird, scheint es für jedweden Ausweg zu spät zu sein. Und die drei durch Inzucht verformten Hinterwäldler Three-Finger, One-Eye und Saw-Tooth treiben auch ihr blutiges Unwesen…

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Wie schon bei den gesamten Vorgängern, hat auch Teil 6 nur die drei eben genannten Figuren noch etwas mit dem Original zu tun, ansonsten ist die Storyline komplett eigenständig und knüpft auch nicht an Teil 5 an. Es ist eher wie bei der „Leprechaun“-Reihe, bei der jeder Film für sich steht und kein Streifen etwas mit den anderen Streifen aus der Reihe zu tun hat, außer seine Hauptfigur. Und so kann man „The last Resort“ locker losgelöst von seinen Vorgängern betrachten. Genauer hinschauen sollte man bei der faserigen Story allerdings lieber nicht, denn über die üblichen (nicht vorhanden) Qualitäten so vieler Teenie-Horrorstreifen kommt das Ganze auch dieses Mal nicht hinaus. Wenn man vielleicht etwas lobenswertes finden kann, dann höchstens die Tatsache, dass das Treiben durchgehend leidlich spannend bleibt, denn worauf der ganze Spuk dieses Mal hinausläuft, ist nicht unbedingt von der ersten Minute an zu erahnen.

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Von daher sollte der Blick sich erneut auf das konzentrieren, was die Reihe und seinen Erfolg letztenendes ausmacht: Splatter and Gore. Und trotz der FSK-Absegnung bietet auch Teil 6 davon so einiges. Einige besonders abartige Todesarten wie ein gespannter Draht mit Rasierklingen, welcher sich ein wenig arg blutig und unsauber in den Hals eines Opfers bohrt, bevor dieser unter lauten Schreien dann eben jenen verliert, sind hier genauso an der Tagesordnung, wie unsere alles schlachtenden Inzestgeborenen, welche sich laut lachend ein Opfer nach dem Anderen vornehmen und diese entweder mit Pfeil und Bogen durchlöchern oder mit ihren Macheten besonders grausig um die Ecke bringen. Wer es schafft den Film genau auf diese Schauwerte zu minimieren und an dieser Art von Unterhaltung seine Freude hat, der dürfte letztlich auch hier dran wieder Gefallen finden.

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Merklich hochgeschraubt wurde zudem der Sexgehalt des Films. Zwar hatten auch schon Teil 1-5 so einiges an nackten Brüsten und kopulierenden Teenies zu bieten, doch im Vergleich zum „Last Resort“ war das doch noch recht züchtig. Klar, die Unterhälfte der Darsteller wird auch hier nicht direkt in die Kamera gezeigt, doch vor allem die Szenen zu Beginn und zum Ende des Films hin, schrammen schon spürbar an der Grenze zum Sexfilm vorbei. Zudem gibt es hier auch das erste Mal Inzestsex zu sehen, was in den Vorgängerfilmen bisher nicht gezeigt wurde. Ob dieser Tabubruch notwendig war, darf jedenfalls diskutiert werden.

Unterm Strich ist „Wrong Turn: The Last Resort“ somit einmal mehr ein Werk, welches die Erwartungen seiner Zielgruppe erfüllen wird. Mehr darf man absolut nicht erwarten, doch wer die „Wrong Turn„-Reihe kennt, wird dies auch nicht tun. Blut und Gekröße, einmal mehr in deftiger Form und dazu diesesmal noch ne ganze Priese an (zum Teil inzüchtigen) Sex dazu und fertig ist ein weiterer Film der Sorte „Braucht kein Schwein, eber wenns schon einmal da ist…“. Und immerhin darf man sich hierzulande ne Portion mehr als sonst über die Veröffentlichung freuen und man kann nur hoffen, dass damit der Weg geebnet ist, dass die definitiv noch erscheinenden Nachfolger ebenfalls ungekürzt erscheinen werden. Denn in gekürzter Form sind diese Filme dann wirklich nicht zu gebrauchen.