80.000 Meilen durch den Weltraum ✍

Auf DVD/Blu-ray im Handel erhältlich

Erwin C. Dietrich ist vor allem als Produzent für Softsexfilme (aber auch Hardcore) bekannt geworden. Bereits vor einiger Zeit haben wir Euch dazu ein Special seiner Zusammenarbeit mit Jess Franco präsentiert. Doch Dietrich ist nicht nur Produzent. Auch als Verleiher war er nicht untätig. Seine Firma Ascot Elite zählt heute zu den etabliertesten deutschsprachigen Labels überhaupt. In der Blütezeit Dietrichs konnte schon allein sein Name auf dem Poster für Besucher sorgen. So geschehen auch bei 80.000 Meilen durch den Weltraum, einem Sci-Fi-Streifen von 1972. Nur leider ist das Werk nicht der Rede wert.

Bei UFO: Invasion, so der Originaltitel, handelt es sich nämlich nicht um einen Spielfilm ansich, sondern um einen sogenannten Kompilation-Film. Bei dieser Art von Produktion werden mehrere Episoden einer TV-Serie zu einem Langfilm zusammengestellt. Dies war lange Zeit nichts Unübliches, wenn die Folgen eine eigene Geschichte für sich erzählen. Und auch der Gang von TV-Serien ins Kino war in den 70ern und 80ern beileibe nichts seltenes, z. Bsp. haben wir Euch schon Airwolf vorgestellt, einen Pilotfilm welcher bei uns auch im Kino lief.

Aber zurück zu den 80.000 Meilen durch den Weltraum. Hierbei handelt es sich um einen Zusammenschnitt der leider nicht wirklich erfolgreichen, aber bei Fans umso beliebteren Sci-Fi-Serie U.F.O., die Anfang der 70er über die britischen Fernseher lief. Hauptdarsteller war dabei Ed Bishop, welcher als Commander Stone zu sehen war. Der Film umfasst dabei die Episoden The Cat with the Ten Lives, The Psychobombs, sowie Timeslash, deren Inhalt sich um eine mysteriöse Alienrase dreht, die an einer körperzerfressenden Krankheit leidet. Um zu überleben entführen sie deshalb Menschen, um deren Organe als Ersatzteile nutzen zu können. Commander Stone und seine Crew stellt sich dem Feind entgegen und es kommt zu einem Kampf ums Überleben. Auf beiden Seiten des Krieges…

Die Geschichte mutet Trash an und das ist 80.000 Meilen durch den Weltraum auch. Zumindest wenn man das Ganze aus heutiger Sicht betrachtet. Zu seiner Zeit dürfte der schräge Sci-Fi-Trip durchaus für gute Unterhaltung gesorgt haben, der vor allem auch durch seine Spezialeffekte zu überzeugen wusste. Heute, über 40 Jahre später, wirken die Effekte aber nur noch albern und können dramaturgisch kaum noch überzeugen, genauso wie die gesamte Handlung an sich.

Letzteres ist dabei jedoch weniger der Serie geschuldet, sondern diesem Zusammenschnitt. Wer U.F.O. kennt, der weiß, dass jede Episode rund 50 Minuten geht. Hier jedoch wurden nun drei Episoden auf knapp 75 Minuten Nettollaufzeit zusammengestaucht und das tut dem Ganzen überhaupt nicht gut. Harte Schnitte, nicht nachvollziehbare Handlungen sowie nicht wenige, extrem groß ausgefallene, Plotholes, dürften vor allem bei Nichtkennern der Serie sauer aufstoßen. Hier wurde einfach ohne Rücksicht auf Verluste alles so zusammen geschnippelt, das vielleicht aus Sicht des Serienkenners gerade noch  funktionieren mag. Doch dass der Film, welcher übrigens nie wirklich als Serienauskopplung vermarktet wurde, auch von Nichtkennern gesehen werden könnte, wurde nicht beachtet. Und das ist nicht nur sehr schade, sondern es macht das ganze Werk schlichtweg unbrauchbar.

Der DVD aus dem Hause Ascot Elite (von wem sonst), kann man diesen Stempel dagegen nicht aufdrücken. Das Bild kann sich für einen 40jährigen Film auf alle Fälle sehen lassen. Es ist durchgehend scharf und der Verzicht auf Rauschfilter lässt das Ganze zwar etwas grobkörnig wirken, aber auch natürlicher. Der deutsche Monoton ist sauber gehalten und kommt ohne große Knackser aus. In Sachen Extras gibt es Trailer, sowie Promotionsmaterial zu sehen.

Zudem sei noch erwähnt, das dieser Zusammenschnitt nicht wenige Szenen enthält, welche damals bei der Serienausstrahlung im deutschen Fernsehen nicht zu sehen waren. Zu heikel war da mancher Moment, als dass man ihm dem hiesigen Publikum zumuten könnte. Von daher dürfte das ganze Unterfangen für manch einen U.F.O.-Fan dennoch interessant sein. Wer jedoch noch nie etwas von der Serie gehört hat, der sollte um diesen Film einen Bogen machen.