Fear The Walking Dead – Recap 06 – Final

Fear the Walking Dead ist ein Spin-off des Zombiehits „The Walking Dead“. Die zweite Serie aus Robert Kirkmans Zombieuniversum spielt zeitlich vor der Mutterserie, aber soll mit der Zeit auch zu Rick ud Co. aufschließen. Der Handlungsort ist Los Angeles und im Zentrum steht eine Familie, deren Oberhaupt Cliff Curtis im Schulwesen tätig ist.

Im Mittelpunkt stehen ein geschiedener Lehrer (Cliff Curtis) und eine Vertrauenslehrerin (Kim Dickens), die zusammenarbeiten und sich in einer Beziehung befinden. Die Vertrauenslehrerin bringt zwei Kinder aus einer früheren Ehe in die Beziehung mit. Ihre Figur mag wie das Mädchen von nebenan aussehen, verbirgt aber auch eine dunkle Seite und hat eine schwierige Vergangenheit, die ihr bald wieder zu schaffen macht.

Nick (Frank Dillane) hat Suchtprobleme, während Alicia (Alycia Debnam Carey) auch einige düstere Geheimnisse verbirgt. Zunächst wird die Zombieplage als Seuche abgetan, doch bald steht fest, dass die Lage ernster ist. Travis kontaktiert außerdem seine Exfrau und seinen Sohn und zusammen kämpft die Patchworkfamilie ums Überleben.

Geschaffen wurde „FTWD“ von Comicautor Robert Kirkman sowie Dave Erickson. Adam Davidson wird Regie führen.



Herkunftsland: USA
Serienerfinder: Dave Erickson, Robert Kirkman
TV-Sender: AMC
Episodenlänge: 42 Minuten
Komponist: Paul Haslinger
Staffeln: 2
Episoden: 21
Serienstart: 23. August 2015
Sechste Episode: The good Men (1×06) – Der gute Mensch

Fear The Walking Dead – Recap 01
Fear The Walking Dead – Recap 02
Fear The Walking Dead – Recap 03
Fear The Walking Dead – Recap 04
Fear The Walking Dead – Recap 05



Der Recap zum Nachlesen!

„The only way to survive a mad world is to embrace the madness.“ — Victor Strand

So lautet das Motto der finalen Folge von „Fear The Walking Dead – The Good Men / Der Gute Mensch“.

Das Finale steht für große Emotionen, Gefühlsausbrüche und jede Menge Zombies. Kurzum die Showrunner haben soweit alles richtig gemacht und sich für den Abschluss ein großes Event aufgehoben, den viele Gorehounds und Zombiephile herbeigesehnt haben, aber sich höchstwahrscheinlich anders vorstellten.

Ja, die Walker/Zombie-Horde die im Station zusammengerottet wurde kommt ins Spiel, höchst fahrlässig wie ich finde, aber das ist Herrn Salazar geschuldet. Und selbstredend gehen der Fluchtplan und das Befreien der Deportierten nicht so reibungslos über die Bühne wie erwartet. Das liegt zum einen an der noch gut bewachten Basis und zum anderen an der Planlosigkeit und dem herrschenden Chaos.

Und über all dem liegt der Fokus auf den Protagonisten und dem Abschiednehmen. Sei es im großen oder kleinen Stil. Besonders ergreifend ist dabei die Szene, als Ofelia vor einem Ascheberg aus Menschen steht und ihr klar wird, dass ihre Mutter das gleiche Schicksal erlitt. Das Wort was mir sogleich im Kopf rumkreiste und zudem leider sehr passend ist, lautet Holocaust.

Angesichts solcher Bilder geraten die zur Narrative nichts beitragenden Story-Stränge, wie der um Dr. Exner oder das physische Abarbeiten von Travis an Andrews Persona, im letzten Drittel der Folge, ins Abseits.

Viel Interessanter ist hingegen der Charakter Victor Strand, der sich vor der Apokalypse als Fixer einen reichen Lebensstil erarbeitet hat und nun mit Abigail die Flucht antreten möchte. — An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass ich keine Details verrate. Wer also wissen möchte wer Abigail ist, der soll sich das Finale anschauen.

Und damit komme ich auch zu meinem Episoden-Fazit. Dieses lief auf hohem inszenatorischem Niveau ab und hätte glatt aus einem der letzteren Romero-Streifen (z.B.: Land Of The Dead) stammen können. Sogar die Darstellung der Zombiehorde hat meine Erwartungen übertroffen und wirkte auf mich wesentlich bedrohlicher als in der Hauptserie TWD. Und dies lag Größtenteils an dem Regelwerk von Robert Kirkman und an Max Brooks fiktivem Handbuch dem Zombie Survival Guide, in dem ganz klar auch der Zombie/Walker von einem körperlichen Verfall betroffen ist. Sprich, am Anfang ist der Zombie noch gut im Saft, ist stark und würde bei 28 Days Later eine gute Figur machen und in der Hochphase langsam zum Romero-Schlurfer verkommen. Dem entsprechend kann die kommende Staffel, was die Dynamik des Gegners angeht, sehr interessant ausfallen.

Dynamik ist auch ein gutes Stichwort. Die Folge war dank der Horde und dem Chaos ordentlich mit Action unterfüttert. Das Timing stimmte, die Schnitte waren gut gesetzt und das Szenario/die Welt wirkt irgendwie größer und realer. Einzig negativer Punkt an der Produktion ist mal wieder das Einsetzen von CGI-Splatter wie man es auch aus TWD kennt. Da erwarte ich von Greg Nicotero als Gründer von KNB und als Executive Producer bessere Arbeit und handmade practical effects. AMC hat schließlich das Geld dafür.

Und der letzte Kritikpunkt wäre der Freitod einer Hauptperson gegen Ende. Dieser wirkt arg konstruiert und dient nur zur Einführung eines Konfliktszenarios für die zweite Staffel. Sorry, gutes Storytelling geht anders.

Und das führt mich zu den abschließenden Worten zu und über Fear The Walking Dead – Staffel 1: wie bereits einige Male erwähnt, hat mich die Serie gepackt und fiebern lassen. Die Hauptprotagonisten sind zwar noch reichlich blass und in den meisten Fällen wird nur reagiert, statt agiert, aber das kann sich ja noch ändern. Besonders positiv aufgefallen ist mir, dass man den Fokus stärker auf die Gruppe und deren Schicksal legt und nicht versucht den Drang nach Blut & Spiele zu befriedigen. Der Zombie/Walker spielt hier nur eine Randerscheinung und die bevorstehende weltweite Apokalypse steht noch aus und hat zudem wesentlich mehr Potenzial für eine gute Geschichte als die Mutterserie, die mittlerweile in ihren selbstauferlegten Schemata stagniert.

Für mich ist Fear The Walking Dead eine gelungene Umsetzung des Zombiethemas. Und ich hoffe an dieser Stelle, dass AMC und die Showrunner auch für zukünftige Staffeln die Qualitäts-Messlatte hochhalten!

Ansonsten gilt eine klare Empfehlung für dieses kleine apokalyptische Intermezzo!