The last Days on Mars ✍

Ab  15.08.2014 auf DVD und Blu-ray im Handel erhältlich.

Dem Science-Fiction-Thriller The last Days on Mars ist in Deutschland kein Kinostart gegönnt, so erscheint die irisch/englische Produktion hier zu Lande gleich auf dem Heimkinomarkt. Im Zuge des 3. Cinestrange Filmfestivals konnte man ihn aber auf der großen Leinwand sehen, vermutlich eine einzigartige, wenn auf jeden Fall seltene Möglichkeit. Dieses Werk ist das Langfilmdebüt des irischen Regisseurs Ruairí Robinson, der seine Karriere als Animator und Grafikdesigner begann.

In seiner inszenierten Geschichte ist der Mars von der Menschheit erklommen und wird von Forschern vor Ort wissenschaftlich untersucht. Mann steht noch am Anfang und der ungewöhnliche Alltag ist geprägt von Erfolgen und Rückschlägen. Das stationierte Team von Astronauten schreitet dem Schichtwechsel entgegen, in nur wenigen Tagen werden sie abgelöst und wollen den Heimweg Richtung Erde antreten. Eine Entdeckung, der anfangs erst noch mit Neugier und Erfolgsfreude entgegengefiebert wird, löst jedoch eine Katastrophe aus, welche einige Mitglieder in blutrünstige Monster verwandelt. Nun heißt es überleben und vor allem, sich nicht infizieren zu lassen.

Um den jetzt allgegenwertigen Gedanken gleich vorweg zunehmen, ja, es handelt sich um Monster die dem handelsüblichen Zombie verdammt ähnlich sind. Die Möglichkeit des Rufmordes zwecks der Einfallslosigkeit liegt nahe, bedient sich die Handlung und vor allem die Atmosphäre doch auch bei Elementen aus Alien oder Brain De Palmas Mission to Mars. Der Vorwurf des Plagiates ist also vorerst berechtigt bzw. verständlich. Beim weiteren Betrachten des SciFi-Horrors wird man aber immer versöhnlicher gestimmt, denn was uns hier serviert wird bietet doch viel Positives.

Zum einen, ist es allen an dem Film beteiligten Personen gelungen eine dichte und spannende Geschichte zu gestalten und für seinen günstigen Etat von circa sieben Millionen Pfund wurden hier grandiose Spezial-Effekte erschaffen, die an eine hoch budgetierte Major-Produktion heranreichen. Der internationale Verleiher Universal Pictures (in Deutschland vertrieben von Universum Film), bezeichnet dieses Projekt als Low-Budget Movie und so zeigt sich wieder einmal, dass mit weniger Kapital hohe Qualität erreicht werden kann.

Die Besatzung der Marsstation wird von etablierten Schauspielern dargestellt. Liev Schreiber, Olivia Willams und Elias Koteas gehören ihr an und verleihen dem düsteren Genrestück ebenfalls zusätzliche Hollywood-Klasse. Sie müssen gegen die infizierten Kollegen antreten die keinen Puls haben und trotzdem wie Bestien von innen und außen die Forschungsbasis angreifen. Das bietet auch Raum für ein paar passable Gore-Effekte, im jugendlich zumutbaren Maße. Sicher hat The last Days on Mars nichts Neues und Individuelles aber er kopiert gut und darf als besserer Vertreter seiner Zunft bezeichnet werden. Mit seiner klaustrophobischen Stimmung und den tollen Marslandschaften, welche stellvertretend für unseren Nachbarplaneten in Jordanien abgefilmt wurden, überzeugt der kleine Film auf ganzer Linie, auch wenn manche Kollegen ihn mir vor Ansicht mies reden wollten. Das hat er nicht verdient. Die Empfehlung zur Sichtung ist von mir hiermit ausgesprochen.