Ab 28.11.2014 auf DVD & Blu-ray im Handel erhältlich.
Das Subgenre des Zombiesfilms ist aus dem Horror-Bereich nicht mehr wegzudenken. Schon zu Stummfilmzeiten gab es die stummen Fleisch- bzw. Hirnfresser und als George A. Romero 1969 mit seiner Living Dead-Reihe begann, wurde der Zombie so gefertigt und vollendet, wie wir ihn bis heute kennen. Bereits viele Dokumentationen haben sich mit dem Untoten-Phänomen beschäftigt, so dass man sich nun fragt, ob es einen Film wie Doc of the Dead auch noch gebraucht hat. Die Antwort ist dabei schnell gefunden: nein, sicherlich nicht. Doch unterhaltsam ist dieser 80 Minütige Streifen allemal.
Doc of the Dead ist eine Mischung aus Dokumentarfilm auf der einen Seite und Fake-Dokumentation auf der anderen Seite. Beginnen tut Doc of the Dead mit einem Blick in die frühen Zombieproduktionen und wie der Zombie, so wie wir ihn kennen, entstanden ist. Dabei geht der Film nicht nur auf die Romero-Produktionen ein, sondern, wie schon angedeutet, auch auf die ganz frühen Werke, bei denen selbst Frankenstein, zumindest kurz angerissen, nicht fehlen darf. Danach wird sich dann dem Zombie-Hype im Allgemeinen gewidmet. Warum wollen sich manche Menschen kleiden wie Zombies, wozu braucht es einen Zombie-Walk und wie sieht es aus, wenn die Pornoindustrie sich mit dem Thema Walking Dead beschäftigt?
All das wurde verpackt in sehr unterhaltsamen Interviews, welche zwar für den kennenden Zombie-Liebhaber keinerlei neue Fakten oder Informationen bereithält, in der Form ihrer Präsentation dann aber doch für Wohlgefallen sorgt. Denn neben George A. Romero wurden auch viele weitere bekannte Gesichter, wie Bruce Campbell oder Simon Pegg, nach ihrer Meinung gefragt und diese sind nicht immer unbedingt so, wie man es im ersten Moment erwarten würde. Denn Bruce Campbell erweist sich z. Bsp. als ein kleiner Egoist, welcher bei einer drohenden Zombieapokalypse zuerst an sich denken würde, als z. Bsp. an seine Kinder. Simon Pegg dagegen sinniert vor laufender Kamera, unter welchen Umständen überhaupt eine Apokalypse dieser Art ausbrechen kann und wie sie sich am besten verhindern lässt. Und da alles durchaus ernst wirkt, kommt man stellenweise aus dem Lachen nicht mehr heraus.
Sowieso ist der Fake-Dokuanteil ein herrlich selbstironischer Part des Films geworden, in dem schön seziert wird, wie sich so eine Apokalypse wohl anfühlen würde und ob sie wirklich nur Fantasie ist oder nicht gar wirklich mal ausbrechen könnte. Denn aus medizinischer Sicht scheint die Gefahr gar nicht einmal in so weiter Ferne zu sein, zumindest wenn man den Ausführungen einiger Ärzte im Film glaubt. Und wenn es schon dazu kommen muss, wie sollte sich dieses Ende der Welt bestmöglich gestalten, dass man zum Schluss doch sagen kann „It’s the End of the World and I feel fine“? All das kann man in Doc of the Dead durchaus erfahren.
Somit ist dieses Kleinod unter den Dokumentarfilmen durchaus eine Sichtung wert, wenngleich nicht wirklich etwas Neues geboten wird. Die Mischung aus Realität und Fiktion ist in dieser Doc sehr gut gelungen und die Interview-Partner machen durchgehend Spaß. Wenn doch nur alle Dokus so viel Laune machen würden.
Weniger Laune macht dagegen die Blu-ray. Denn außer einem passablen Bild und angemessenem Ton, hat die Blu-ray leider keinerlei Extras an Bord. Ich kann mir vorstellen, dass es hier noch Tonnen von Interview-Material geben dürfte, welches es zwar nicht in den Film geschafft hat, dafür aber in den Extras gut aufgehoben wäre. Schade!
http://www.youtube.com/watch?v=LeVhnmHrJ34