Der Todesritt der gnadenlosen Welt des Italowestern …findet nun schon zum vierten Mal im KommKino zu Nürnberg statt. Vom 3.-5. April 2020 wird also wieder geritten, geschossen und gestorben was das Zeug hält. Natürlich nur echt im Italo-Style. Wenn da nicht dieser umsich-greifende Virus wäre, gegen den noch nicht mal unsere toughen Spaghettirecken wie Guliano Gemma, Burt Reynolds, James Coburn oder Bud Spencer erfolgreich ankämpfen können. Und so ist in dem Moment, in dem ich diese Zeilen verfasse, ein Ausfall der Veranstaltung, zumindest zum genannten Datum, höchst wahrscheinlich. Was genauso schade, wie verständlich, denn vernünftig wäre. Aber aufgehoben ist oft nur aufgeschoben und so hofft sicher nicht nur die DRR-Redaktion auf einen neuen Termin, sollte die Welt irgendwann nicht mehr Kopf stehen. An diesem wird dann sicher das erlesene Programm, welches ihr im Detail weiter unten findet, nachgeholt. Denn neben dem KommKino haben die Gastgeber Dirty Pictures und In Memoria di Italo-Cinema sich wieder alle Mühe gegeben den Fans des Genres einen Mix aus den unterschiedlichsten Vertretern seiner Zunft zusammenzustellen. Zu den Highlights werden da sicher „Navajo Joe – An seinen Stiefeln klebt Blut“, „Mannaja – Beil des Todes“, „Um sie war der Hauch des Todes“ und „Arizona Colt“ zählen, zu den selten gespielten Beiträgen „Starblack – Django schwarzer Gott des Todes“, „Seine Winchester pfeift das Todeslied“ oder „Django – Den Colt an der Kehle“. Der Rest reiht sich irgendwo dazwischen ein. Die Kenner werden beim Studium des Programms natürlich schnell merken, dass hier filmisch nicht jeder Schuss ein Volltreffer ist, aber trotzdem anerkennen, dass auch ein nicht so guter Film einmal auf 35mm gesichtet sein will. Wir von Deep Red Radio wollen in Teilen auf jeden Fall und hoffen auch bei einem Ersatztermin vor Ort sein zu können. Bis dahin bleiben wir in Deckung und beobachten die Prärie. Howdie Amigos und immer schön den Mundschutz aufbehalten. Der hilft zwar definitiv nicht gegen pfeifend Kugeln und fliegende Äxte, aber eventuell gegen nervige Viren. Weiterlesen
Schlagwort: Sergio Martino
Interview mit Alex Wank und Eugenio Ercolani
Der Kannibalenfilm ist fraglos eines der umstrittensten Unter-Genres des Horrorfilm. Grausame Folter, Sex und wiederliche Fress- und Tötungszenen brachten dem Kannibalenfilm einen zweifelhaften Ruf ein. Dennoch gab es eine kurze Zeit, in der Filme wie „Mondo Cannibale“ und „Eaten Alive“ salonfähig waren und die Massen in die Kinos zog.
Für Alex Wank, seines Zeichens Chef bei Cineploit und Produzent einiger Titel des neuen Heimkino-Label „Cinestrange Extreme„, gehört der Kannibalenfilm fraglos zu den interessantesten Genres. Und da demnächst die Veröffentlichung eines hierzulande noch beschlagnahmten Films in den Startlöchern steht, wollte er ursprünglich ein kurzes Feature produzieren, in denen Regisseure wie Ruggero Deodato, Umberto Lenzi und Sergio Martino zu Wort kommen und ihre Eindrücke zum Aufstieg und Fall des Kannibalenfilms in Italien preisgeben. Doch zu viel interessantes Material wurde dabei aufgezeichnet, so dass man sich für eine eigenständige Dokumentation entschied, die nun bald auf den Markt kommen soll. „Banned Alive! – The Rise and Fall of the Italian Cannibal Movie“
Auf dem diesjährigen Cinestrange gab es nun die Weltpremiere des Films, in Anwesenheit mit Regisseur Eugenio Ercolani . Und was sowohl Wank als auch Ercolani zur Entstehung des Werkes zu sagen haben, dass erfahrt ihr in unserem Exklusiv-Interview. Wieder in Zusammenarbeit mit Leonhard Lemke von Deja-Vu.
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