„Und der Haifisch, der hat Zähne
Und die trägt er im Gesicht
Und Macheath, der hat ein Messer
Doch das Messer sieht man nicht.“
Diese Zeilen eröffnen Die Moritat von Mackie Messer, getextet von Berthold Brecht und zunächst vertont von Kurt Weil für Die Dreigroschenoper von 1928. Und genau wie das Lied um seinen titelgebenden Gauner, das bis heute unzählige Male gecovert und neuinterpretiert wurde, ist auch der Haifisch immernoch ein oft verwendetes Motiv für Wiederholungen. Er zeigt zwar im Film noch nicht ganz so lang seine Zähne, wie Macheath sein Messer versteckt, 40 Jahre sind es aber nun trotzdem schon, seit dem er die Leinwand unsicher macht.
Und alles begann mit Steven Spielbergs Jaws (Der Weisse Hai 1975), der 2015 runden Geburtstag feiert. Anlässlich diesen Datums hat Wieland Schwanebeck, seines Zeichens Literaturwissenschaftler an der TU Dresden, zusammen mit vielen Mitschreibern ein Buch veröffentlicht, das „dem großen Weißen“ und allen seinen verwandten und verschwägerten Nachfolgern mal so richtig auf den Zahn fühlt.
Kurz nach der Veröffentlichung von Der Weisse Hai revisited: Steven Spielbergs ‚Jaws‘ und die Geburt eines amerikanischen Albtraums fand dann letzte Woche folgerichtig auch eine Buchvorstellung im Kino in der Fabrik zu Dresden statt, mit anschließender Filmsichtung (natürlich die alte deutsche Synchro!) auf der großen Leinwand.
Wir haben den Abend dann noch ein wenig verlängert und wiederum Wieland ein wenig auf den Zahn gefühlt. Unterstützung erhielt er bei diesem Interview von einigen seiner Mitautoren, namentlich Kathleen Loock, Tabea Weber und Stefan Jung, die stellvertretend für ihre Kollegen (u.a. Elisabeth Bronfen, Lars Koch, Sofia Glasl, Marcus Stiglegger, Michael Flintrop, Heiko Nemitz) dem Event beiwohnten.
Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmal für das schöne Interview und die gelungene Veranstaltung (inkl. Filmquiz wie immer souverän durchgeführt vom Team des KIF) und hoffen auf eine positive Resonanz dem Buch gegenüber und ordentliche Verkaufszahlen.
Leseproben auf www.bertz-fischer.de
Mit freundlicher Unterstützung von Wieland Schwanebeck verlosen wir 2 Exemplare des Buches. Die Verlosung findet ihr hier.
Der Herausgeber
Wieland Schwanebeck ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur für Englische Literaturwissenschaft an der TU Dresden. Promotion zum Dr. phil. 2013 mit einer Arbeit über das Hochstaplermotiv im Werk von Patricia Highsmith. Er lehrt und forscht unter anderem in den Bereichen Gender Studies, Männlichkeitstheorie, Erzählwissenschaft, britische Filmgeschichte und Alfred Hitchcock. Zuletzt erschienen »Der flexible Mr. Ripley« (2014) und »Über Hochstapelei: Perspektiven auf eine kulturelle Praxis« (2014); zudem zahlreiche Beiträge in Sammelbänden, Buchreihen wie »Popular Culture and Philosophy« sowie Zeitschriften wie »Adaptation«, »Anglistik« oder »Literature/Film Quarterly«.