Ghost Bride ✍

VÖ: 25.04.2014

Eines ist schon mal sicher: Einen brennenden Wald wird es nicht geben! Bei der Präsentation von Ghost Bride, wird auf dem Cover das Konzept „mehr Schein als Sein“ umgesetzt. Dies ist ein beliebtes Vorgehen um ein Produkt schmackhafter zu machen, birgt aber auch Gefahren in sich. Mein liebstes Beispiel ist da immer „Ninja Terminator“ gewesen. Auf dem VHS Release von Pacific Video sieht man 5 (!)Abbildungen von Actionszenen, die im Film aber gar nicht vorkommen. Da kann man dann schon mal enttäuscht sein.

Nun aber zum eigentlichen Werk. Jason (Yoson An) lebt in Neuseeland als Sohn einer chinesischen Einwanderfamilie. Er hat sich gut integrieren können und erfreut sich an den Vorzügen der westlichen Lebensart. Sein Job erfüllt ihn zwar nicht, aber er kann immerhin eine hübsche Freundin (Rebekah Palmer) vorweisen. Seine Herkunft juckt ihn nicht besonders, seine Mutter jedoch behaart auf den alten Traditionen ihrer Heimat. So beschließt sie ihren Sprössling, via Heiratsvermittlerin mit einer jungen Chinesin zusammenzuführen. Jason ist entsetzt, folgt aber vorerst den Anweisungen der Witwe, die ihn seelisch damit erpresst, seinen verstorbenen Vater sonst Schande zu bereiten. Ein ungutes Gefühl beim ersten Besuch der Kupplerin wird sich später als berechtigt erweisen. Die Auserwähle entpuppt sich als Geist, der fortan an seinem zukünftigen Bräutigam haftet. Natürlich hat dieser kein Interesse und beschließ sich lieber mit seiner Freundin zu verloben. Das führt natürlich zur maßlosen Eifersucht des Spirits und bald sind auch die Familienmitglieder von Jason im Zentrum der gefährlichen Heimsuchungen.

Der als Kultregisseur aufgeführte David Blyth, dreht bereits seit den 70er Jahren in seiner neuseeländischen Heimat Genrefilme. Eine internationale Bekanntheit, wie Landsmann Peter Jackson, blieb ihm allerdings verwehrt. Auch wenn dies mein erster Film von ihm ist, den ich gesehen habe und ich davon ausgehe dass es im Schaffen eines Künstlers eine Steigerung geben sollte, kann ich das auch verstehen. Ghost Bride läuft im Fahrwasser japanischer Vorbilder. Ein dichtes Spannungsfeld wird dabei nicht erzeugt. Zu fad ist die Inszenierung und der schwache Soundtrack erreicht in den „gruseligen“ Szenen keine Intensität. Momente in denen Hektik und Angst herrschen sollten, fallen trist aus und oft wirken manche Szenen wie Lückenfüller um die Laufzeit zu strecken. Über die vorherrschende Monotonie helfen auch nicht die Bemühungen der Darsteller hinweg. Sicher waren die Produktionsmittel begrenzt aber hier fehlt es an Einfallsreichtum um einer guten Erzählweise. So böse es klingt aber qualitativ fühlt man sich in einer Extended Episode von einem X-Faktor-Beitrag präsentiert von Jonathan Frakes.

Zum Thema FSK-Freigabe. Die 18er Einstufung bleibt dem Zuschauer ein Rätsel. Einen Goreeffekt hat das Gesamtwerk zu bieten, diesen hat man aber in FSK 16 freigegebenen Filmen schon in härterer Variation gesehen. Leider überzeugt David Blyth nicht. Ihm ist aber zu Gute zu halten, dass er konstant, fast jedes Jahr, einen Streifen abdreht. Das rettet aber niemanden und letztlich kann ich für seinen aktuellen Ghostmovie keine Empfehlung aussprechen.