Strange Days ✍

Gestattet mir eine kurze persönliche Retrospektive! Gerade einmal zarte 14 Jahre hatte ich auf dem Buckel als das letzte Jahrtausend hyperventilierend seine finalen Zuckungen vollführte. Cool war die Vorstellung, dass das Ende der Welt bevorstünde, begleitet von pubertären Schulhofdiskussionen, die sich um die Suche nach den besten Logenplätzen rankten – unser Umgang eben mit der spürbaren allgemeinen Nervosität, die die Medienwelt genüsslich propagierte. Kathryn Bigelow’s Thriller „Strange Days“ greift genau dieses Szenario auf und macht es zum Aufhänger für einen der wohl abgefahrensten Trips des 90er-Kinos. Ein Trip, der sich im Produktionsjahr 1995 kommerziell alles andere als einen Selbstläufer nennen durfte, weshalb auch ich schändlich gestehen muss, dass er bis jetzt komplett an mir vorübergegangen war.
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The Grand Budapest Hotel ✍

Wes Anderson liefert die Film gewordene Zuckergusstorte

Wie viele Hollywood-Stars passen in ein pinkfarbenes Hotel? Diese Frage ist angesichts von Wes Andersons aktuellem Film THE GRAND BUDAPEST HOTEL kaum zu beantworten, denn es sind so viele, dass beinahe jede Einstellung einem jener Wimmelbilder ähnelt, die das Auge des Betrachters hin- und her schnellen lassen. Seine gesamte Filmfamilie hat Anderson im Grand Budapest Hotel zusammengetrommelt, in den fiktiven Kurort Nebelsbad in der Republik Zubrovka: Owen Wilson, Bill Murray, Jason Schwartzman, Adrien Brody, Jeff Goldblum, Edward Norton Willem Dafoe. Angeführt wird diese Truppe vom Neuzugang Ralph Fiennes, der M. Gustave H., den Concierge des im K.u.k-Ambiente gehaltenen Hotels verkörpert. F. Murray Abraham, Mathieu Amalric, Harvey Keitel, Jude Law, Tom Wilkinson, Saoirse Ronan, Léa SEydoux, Tilda Swinton, Bob Balaban, Fisher Stevens ergänzen die illustre Gesellschaft mit ihren Gastauftritten.
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