Dresden wurde schon oft zur Filmkulisse, für den Betrachter bewusst oder unbewusst. Mit Michael Roitzsch und Falk Fiedler sprachen wir über ihr Independent-Filmprojekt „Pfadfinder“ und ihr neues Werk „Im toten Winkel“. Sie und ihr Team von Blue Beam Entertainment haben in und rund um die sächsische Landeshauptstadt ihre Szenen geschossen, hochambitioniert, mit viel Kreativität und einem langem Atem. Nicht weniger als vier Jahre dauern die Arbeiten an einem Film bei ihnen, ganz ohne staatliche Förderung oder Sponsoren. Wie man unter diesem Umständen einen qualitativ anspruchsvollen, abendfüllenden Spielfilm erarbeiten kann, schildern sie in diesem Interview. Weitere Themen sind die Herkunft der Ideen für die Handlungen, die Technik, die Verortung mit Dresden und weitere wichtige Details. Ein informatives Interview ist entstanden, mit zwei gut gelaunten und redseligen Cinephilen.
Schlagwort: Sachsen
Tatort – Auf einen Schlag
Story: In ihrem ersten Fall werden die Dresdner Kommissarinnen Karin Gorniak und Henni Sieland mit einem brutalen Mord konfrontiert. Die Schlagerwelt ist in Aufruhr. Inmitten der Proben zur Unterhaltungsshow „Hier spielt die Musik“ ist einer der Lokalmatadoren, Toni Derlinger vom Gesangsduo „Toni & Tina“, erschlagen in den Kulissen aufgefunden worden. Die Ermittlerinnen lassen die Bühne sperren und verschaffen sich einen Überblick über das persönliche Umfeld des Toten. Auf den ersten Blick war Toni allseits beliebt und hatte keine Feinde. Seine Frau und Gesangspartnerin Tina ist verzweifelt, der langjährige Manager Rollo wirkt, als hätte er einen Sohn verloren.
Es fällt schwer, sich in diesem Umfeld, das viele Fans als letzte Bastion einer heilen Welt schätzen, einen grausamen Mord vorzustellen. War es ein enttäuschter Fan, der sich zurückgewiesen fühlte? Oder ging es um Geld? Anscheinend lief es für Tina und Toni in letzter Zeit nicht mehr rund, die beiden waren eindeutig auf dem absteigenden Ast. Der Nachwuchs im Schlagergeschäft drängt unbarmherzig nach, die Volksmusik entwickelt sich weiter.
Maik Pschorrek, ein aalglatter Jungmanager und Konzertveranstalter, erobert mit dubiosen Methoden den Markt und hat mit Künstlern wie der poppigen Laura und den Volks-Rock’n’Rollern „Herzensbrecher“ aufstrebende Stars unter Vertrag. Wollte Toni kurz vor seinem Tod zu Maik Pschorrek wechseln, um seine Karriere zu beleben? Konnte es Rollo nicht ertragen, dass ihn seine Künstler, die er einst zusammengeführt und über viele Jahre aufgebaut hatte, verlassen? Als die Tatwaffe mit Rollos Fingerabdrücken gefunden wird, deutet alles in die Richtung des einsamen Managers.
Während die Ermittlerinnen Henni Sieland und Karin Gorniak immer tiefer in diese Welt aus Sein und Schein eindringen, entdeckt ihre Kollegin Maria Mohr, eine junge Polizeianwärterin, den entscheidenden Hinweis und bringt sich in große Gefahr.
Neben dem Fall muss sich Karin Gorniak auch privat mit dem Thema Gewalt auseinandersetzen. Ihr Sohn Aaron hat einen entsprechenden Rap-Text verfasst. Seine Klassenlehrerin Frau Schwarz hält die alleinerziehende Karin für überfordert, sie die Lehrerin für hysterisch. Karins Versuche, mehr Zeit mit Aaron zu verbringen, scheitern aber kläglich. Ihre Kollegin Henni Sieland hingegen wünscht sich nichts sehnlicher als ein Kind mit ihrem Freund Ole, der sich allerdings selbst oft wie ein Kind verhält.