Butcher Boys ✍

Seit 18.04.2014 im Handel

Große Ankündigungen auf dem Cover von Butcher Boys, möchten den gemeinen Gorehound und Terrorfilmfreund für diesen Kannibalenstreifen vereinnahmen. Der Satz „From the writer/producer of THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE“ kündigt ein neues Werk von Kim Henkel an. Nach seiner Beteiligung an den neueren TCM-Beiträgen, inklusive des von Michael Bay produzierten Remakes von 2003, ist er nun für diesen Klon verantwortlich.

Henkels Handschrift ist deutlich zu erkennen und die besagte Ankündigung berechtigt. Ein Klon ist der im Original „Boneboys“ heißende Streifen, weil mit bekannten Motiven und Figuren nicht gegeizt wurde. Es gibt eine (unspektakuläre) Kettensäge, degenerierte Sidekicks und natürlich einen baumgroßen, langhaarigen und entstellten Kraftprotz. All diese munteren Gesellen sind Teil eines Bundes von Kannibalen in San Antonio. Deren gesellschaftlicher Stand reicht vom primitivem Halbstarken bis zum Bonzen, der sich nach Feierabend bei einer Stripshow ein paar humane Leckerbissen einverleiben möchte.

Auf die mobile Jagdtruppe des Gourmetclubs, trifft eine Gruppe Teenager, die durch ein verlassenes Stadtviertel ihren Weg nach Hause sucht. Nach einer Autoverfolgungsjagd und einem daraus resultierenden Unfall, werden die vier ungleichen Jugendlichen getrennt. Jeden von ihnen wird früher oder später als Beute enden.

Die Story ist altbekannt und Kim Henkel hat fleißig bei sich selbst geklaut. Somit kommt es also auf die Umsetzung an. Den Regiestuhl teilen sich Duane Graves und Justin Meeks. Graves ist hauptamtlich Cutter und übernahm hier zusätzlich auch noch diesen Part. Meeks schauspielert vorwiegend und somit sind beide relativ neu auf ihrem Posten. So abgedroschen ihr Filminhalt auch sein mag, sie haben sich wirklich Mühe gegeben. Mann hat nichts inszeniert, wofür kein Geld zur Verfügung stand und ersparte sich so, viele peinliche Momente, auf die andere Filmemacher nicht verzichten wollen. Durch Kameraarbeit und Schnitt wird trotz der vorhersehbaren Geschichte, ansatzweise so etwas wie Spannung erzeugt.

Auch das „Siegel“ UNCUT sticht frontal ins Auge. Tatsächlich gibt es Gore-Momente, der den ungeübten Betrachter an seine Ekelgrenze führen könnte. Ohne große Computerunterstützung hat das Specialeffekt-Team solide handwerkliche Arbeit geleistet. Für Vielgucker ist Butcher Boys durchaus eine Sichtung wert, Puristen hingegen sollte diese Scheibe auslassen.