Zwei Wochen ist es nun schon wieder her, dass das Cinestrange Filmfestival seine 4. Auflage feierte. Und um diesem kleinen Jubiläum gebührend zu huldigen machten wir uns diesmal auch zu viert auf die Reise ins gar nicht so ferne Braunschweig. Als Basis diente dem Team Deep-Red-Radio auch dieses Mal das fußläufig zum Kino C1 gelegene Centro-Hotel in dem wir fleißig schon während des Festivals Bericht erstatteten. Unsere vier Tageszusammenfassungen (Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag) per Podcast habt ihr ja hoffentlich bis zu diesem Zeitpunkt bereits konsumiert, so dass ich mich an dieser Stelle kurzfassen kann und diesen Rückblick sehr selektiv anlegen will.
Die Interviewpartner
An erster Stelle sei die unerschöpfliche Geduld des Gastes John Hough erwähnt, dem eine der diesjährigen Retrospektiven gewidmet war und der für unzählige Interviews, Q&As, Werkstattgespräche und private Plauschrunden zur Verfügung stand. Thank you Sir!!! Was haben wir (und andere) den Regisseur von Kesse Mary, Irrer Larry und American Gothic mit Fragen gelöchert und trotzdem zu fast allen Themen von einem geduldigen, aufgeschlossenen und sehr freundlichen Gesprächspartner ausführliche Antworten bekommen. Herauszuheben sei dabei das am Donnerstag geführte Solo-Interview mit ihm, welches das Festival für uns eröffnete. Dieses hört (und seht ihr wahrscheinlich) demnächst an dieser Stelle.
Nur für interne Zwecke gedacht war dann das abschließende nicht-öffentliche Werkstattgespräch vom Montag, an dem auch dankbarerweise Teile der DRR-Redaktion teilnehmen durften. Über vier Stunden dauerte dieses ausgiebige Monster an Gespräch, geleitet von Dr. Rolf Giesen und Dr. Michael Flintrop, das den Autoren des in Planung befindlichen Buches über John Houghs filmisches Œuvre als reichhaltiger Informationsfundus dienen soll. Wir freuen uns auf dieses ambitionierte Projekt, an dem wir wieder tatkräftig mitwerkeln werden. Wir hoffen auf eine ebenso tolle Veröffentlichung wie die bereits erschienen Dario Argento – Anatomie der Angst und Joe Dante – Spielplatz der Anarchie sowie das in den finalen Zügen liegende Buch John Badham – Blick und Bewegung.
Ebenfalls vor unsere Aufnahmegeräte konnten wir Stargast Dieter Laser (Human Centipede 1+3) und Jurymitglied Claus Theo Gärtner (Ein Fall für Zwei) locken. Die beiden Schauspielveteranen standen damals noch in den Anfängen ihrer Karrieren für einen selten heimischen Beitrag zum Sci-Fi-Genre gemeinsam vor der Kamera. Operation Ganymed heißt dieser und nicht nur darüber haben wir die beiden ausführlich befragt. Vielen Dank auch hier für die erlebnisreichen Interviews. Die dort zutage geförderten Informationen werdet ihr im nächsten Jahr präsentiert bekommen, verwoben in Tobes und Benedikts Mammut-Special zum deutschsprachigen Science-Fiction-Film.
Auch Mark Benecke, seines Zeichens Produzent von Sky-Frogs (Film im Film von Sky Sharks) und sonst verrückter Jack of all Trades, hat es sich nicht nehmen lassen auf der DRR-Couch Platz zu nehmen und mit uns über alle seine spannenden Tätigkeiten und Projekte zu schwatzen. Das Interview hört/lest ihr todsicher demnächst als kleines Highlight für Zwischendurch auf unserem Blog. Auch ihm gebührt natürlich unser Dank.
Genau wie den Machern der Genrenale Paul Andexel und Krystoph Zlatnik, den Verantwortlichen hinter Stung Regisseur Benni Diez und Produzent Benjamin Munz und den Schöpfern von ABCs of Superhereos um Produzent Rene Wiesner. Tausend Dank für eure Zeit.
Ein dickes Mille Grazie geht natürlich auch an Komponist und Stargast Fabio Frizzi, den wir zwar nicht im direkten Interview hatten, der aber auch zu diversen anderen Gelegenheiten ausführlich und sehr detailliert Rede und Antwort stand und den Stift beim Autogramme geben zum austrocknen brachte.
Viele Filme im Programm haben wir gesehen, noch mehr leider verpasst. Aber das ist nun einmal das Schicksal eines jeden Zuschauers auf einem gut ausgestatteten Festival. Oft steht man vor der schweren Entscheidung zwischen mehreren gleichzeitig stattfinden Filmen/ Veranstaltungen wählen zu müssen. Vor der Qual der Wahl, zumindest was die Wettbewerbsbeiträge betraf, stand auch die Jury (Michael Orth, Claus Theo Gärtner, Krystof Zlatnik), die sich als Sieger letztendlich für Landmine goes Click (Langfilm), der von uns leider komplett verpasst wurde, und Schnee in Rio (Kurzfilm) entschieden. Die Wahl von letzterem geht dabei vollkommen in Ordnung, gehörte er doch zu den besten Kurzfilmen, die das Festival zu bieten hatte. Doch auch außerhalb des Wettbewerbs gab es durch das Genrenale Special und das Best of des Landshuter Kurzfilmfestival ordentlich was zu sehen. Weiter Favoriten der DRR-Redaktion waren The Fly, Gummifaust, Ghost Train, Bad Guy #2, Land of Giants, Licht und Jack is Pretty.
Wie wir die weiteren Langfilme Colt 45 und Alleluia bewerten, hört/ lest ihr (demnächst) bei uns auf dem Blog, da beide Beiträge im Wettbewerb auch derzeit ein Heimkinorelease bekommen, genau wie der außer Konkurrenz laufende The Reach. Etwas schwerer wird es der Verleih jedenfalls bei der Veröffentlichung auf DVD/ Blu-ray von Human Centipede 3 haben, auf dem Festival war Dieter Lasers Rückkehr ins Reich der Tausendfüßler allerdings einer der Fanfavorites und Zuschauermagneten. In die gleiche Kategorie, was das Zuschauerinteresse anging, fielen definitiv auch der Wespenhorror Stung und der Retro-Charme-Splatter Turbo Kid, genau wie der gut gewählte, da eindrucksvoll inszenierte, offizielle Eröffnungsfilm Rabid Dogs. Detailliertere Besprechungen lest/ hört ihr jeweils beim Klick auf die verlinkten Einzelpodcasts oder die jeweiligen Tageszusammenfassungen. Was Human Centipede 3 angeht, beglücken wir euch bald auch noch mit einem kleinen Special über Tom Six` Insekten-Trilogie. Vielleicht ein wenig zu kurz gekommen sind dieses Mal dafür die Beiträge in den jeweiligen Retrospektiven, da hätten wir uns neben den gezeigten Fulci-Meilensteinen Verdammt zu leben, verdammt zu sterben und Das Haus an der Friedhofsmauer, sowie den ebenso bekannten Hough-Klassikern Draculas Hexenjagd und Tanz der Totenköpfe noch ein paar mehr Filme aus dem Repertoire der beiden Regisseure gewünscht. Aber das ist natürlich Jammern auf hohem Niveau, wissen wir doch selbst sehr gut, dass man es als Veranstalter bei der Programmzusammenstellung nicht jedem Recht machen kann, vor allem, wenn man versucht so vielen verschiedenen Zielgruppen etwas zu bieten.*
Die Macher
Doch genau dies gelingt den Initiatoren um die Brüder Marc und Carsten Fehse (Marctropolis), sowie Michael Flintrop jedes Jahr aufs Neue und wir bedanken uns bei euch und eurer Crew für ein abermals gelungenes Festival, welches dann im nächsten Jahr eine hoffentlich genauso gelungene Fortsetzung finden wird.
Die bekannten Gesichter und das schöne Drumherum
Mittlerweile ist es fast wie ein jährliches Familientreffen geworden. Aber keine Angst wir behalten natürlich alle eure Verfehlungen unserer nächtlichen Streifzüge, Kneipenbesuche und Tanzveranstaltungen für uns. Denn was in Braunschweig passiert, bleibt auch in Braunschweig! Versprochen!
Seid aber ganz herzlich gegrüßt miteinander: Andre von Skunk – Das Jugendmagazin, David von Wicked Wision ;), Leo von Dellamorte Dellamore, Yazid von der Deadline, Ash von der Horrornacht im Delphin Palast Wolfsburg, Kitty Burlesque-Queen Willenbruch, Alex von Cineploit, Markus Der Zombie, Marcus vom Ikonenmagazin, Lars vom Offenen Kanal Magdeburg, Clemens vom Internationalen Filmfest Braunschweig, Doreen aus der Testkammer, Sabrina, Sadi, Nils, Martin und Carsten sowie alle die ich hier vergessen habe.
Wir sehen uns nächstes Jahr!
* Nebenbei hat es uns natürlich persönlich sehr gefreut, dass vor einem Großteil der Filme der erste Trailer zum 2016 kommenden Vampir-Action-Horror Montrak gezeigt wurde. Das hat die Vorfreude auf das Projekt von Regisseur und Produzent Stefan Schwenk, an dem wir ja in verschiedensten Formen beteiligt sind, noch einmal gesteigert. Demnächst präsentieren wir euch an dieser Stelle einen exklusiven Set-Bericht vom Dreh inklusive Interviews mit den Machern und einigen Darstellern des Films.