Ab 24.03.2015 auf DVD & Blu-ray im Handel erhältlich.
Tobin Bell war vor der berühmt-berüchtigten Saw-Welle eher unbekannt. Obwohl der Darsteller schon in vielen Filmen zuvor auftrat, war es erst seine Rolle als Jigsaw, die den damals 60-jährigen weltberühmt machen sollte. Andere Gesichter wie Costas Mandylor oder Cary Elwes waren zwar ebenfalls gerne in der Reihe gesehen, jedoch austauschbar. Doch ein Saw ohne Bell ging einfach nicht, weshalb seine Figur, trotz deren Todes während des Verlaufs der Film-Serie, immer wieder zu neuem Leben, in Form von Rückblenden etc., erweckt wurde. Ein Saw-Reboot ist nur noch eine Frage der Zeit, doch bevor es so weit ist, muss Bell seine Brötchen mit anderen Filmen verdienen. Dass sein Name auf dem Cover zieht ist klar und so bekommen wir es nun bei Dark House mit einem Horrorstreifen aus DtV-Ecke zu tun, in welcher Bell fraglos einen Lichtblick darstellt.
Die Geschichte dreht sich um den jungen Nick, welcher eine dunkle Fähigkeit besitzt: Wenn er Menschen berührt, kann er sehen, wie diese einmal sterben werden. Eines Tages wird Nick in eine psychiatrische Klinik gerufen, wo seine Mutter lebt und ihm ein Geheimnis offenbart: sein Tod geglaubter Vater ist noch am Leben und weiß den Grund für Nicks Gabe. Also macht sich Nick mit seinen Freunden auf die Suche nach ihm. Dabei stoßen sie auf ein mysteriöses Haus, das auf keiner Karte zu finden ist. Doch was sie dort finden werden, übersteigt jegliche menschliche Vorstellung…
Ein paar depperte Teenies, eine dunkle Gabe, ein merkwürdiges Spukhaus, Dark House plündert sich ordentlich durch so manches Horrorklischee, welches man immer wieder in Filmen dieser Art zu sehen bekommt. So sollte man auch nicht erwarten allzu viel Neues zu entdecken, außer das wohl nicht in jedem Teeniehorror-Streifen jemand vorkommt, welcher den jeweiligen Tod seiner Freunde vorsehen kann, doch das ist hier eh eher zweitranig.
Den Hauptgrund sich ins Dark House zu begeben ist eh Tobin Bell, welcher hier als axtschwingender Verrückter mal wieder in seinem Element ist. Blutig und durchaus derbe geht es hier zur Sache, wenn Bell mit seinen Hinterwäldlern Jagd auf unsere Jugendliche macht. Zudem sind die gruseligen Gestalten hier auch mal wirklich gruselig geraten, wenn sie in geduckter Haltung durch das Dickicht rennen, als würden sie sich nie anders bewegen. Und wenn sie dann mal das ein oder andere Opfer erwischen, ja dann zeigen sie ihnen auch, was sie so Mörderisches draufhaben. Ja, die Jagdszenen können sich wirklich sehen lassen und Tobin Bell macht einfach nur perverse Laune.
Abgesehen davon ist das Filmchen aber sehr belanglos und versucht sich vor allem durch manch merkwürdige Drehung und Wendung zu behaupten. Doch gerade als Genrefan ist man schon so einiges gewöhnt und wird nicht weniges von dem was passiert vorhersehen. Zudem passen auch Spannung und Atmosphäre nicht sonderlich. Sehr schade, wenn man bedenkt, dass mit Victor Salva sogar ein recht talentierter Regisseur auf dem Regiestuhl saß, hat er doch Filme wie Jeepers Creepers auf die Beine gestellt. Aber das alte Gruselhaus wirkt z. Bsp. irgendwie altbacken und letztlich ist auch die Sache mit der dunklen Gabe von Nick eher ein Reinfall, denn wirklich etwas, was den Film irgendwie herausragen lässt. Lediglich die handgemachten Splatter- und Goreszenen hier und da können sich sehen lassen.
Somit ist Dark House nicht mehr als ein 08/15-Horrorschinken aus der Videoecke. Er hat seine Momente und geizt auch nicht mit manch blutigem Szenario und schick gestalteten Bösewichtern, doch darüber hinaus gibt es kaum etwas Brauchbares zu entdecken. Daher hoffen wir mal, dass sich Tobin Bell früher oder später doch noch einmal etwas besserem Filmstoff als diesem hier widmet oder wenigstens noch einmal die Chance bekommt, den Jigsaw zu machen. Denn darin gefällt er einem dann wirklich gut…
Die Blu-ray von Pandora Pictures ist in Sachen Bild- und Tonqualität auf ordentlichem Blu-ray Niveau, in Sachen Extras ist außer einem Trailer mal wieder nix mit an Bord.