Dark Skies ✍

Ab  29.01.2015 auf DVD und Blu-ray im Handel erhältlich.

Lacy fühlt sich in ihrem Haus nicht mehr sicher. Jede Nacht werden ihr Heim und ihre Familie von jemand heimgesucht. Was mit einem geplünderten Kühlschrank beginnt, setzt sich mit weitaus unerklärlicheren Phänomenen fort. Die alarmierte Polizei vermutet, dass eines ihrer Kinder gern Streiche spielt, aber als in der dritten Nacht alle Fotos in den Bilderrahmen fehlen und im ganzen Haus nicht mehr auffindbar sind, entwickelt sich in ihr eine tiefe Angst vor dem unbekannten Besucher. Selbst nach einer verschärften Sicherung durch technische Hilfsmittel gehen die unheimlichen Ereignisse weiter, bis sich die Lage weiter zu spitzt und es zu Visionen und Blackouts innerhalb der Familie kommt.

Wer die Vier terrorisiert wird ziemlich schnell gelüftet, zumal keine sehr große Kombinationsgabe notwendig ist um selbst darauf zu kommen. Regisseur und Drehbuchautor Scott Stewart geht es auch nicht darum die Identität der fremden Macht geheimzuhalten, sondern eher das furchteinflößende Martyrium der Barretts zu dokumentieren. Dabei ist er äußerst erfolgreich und erzeugt Spannungsmomente und Schocks, die seine letzten Kinoarbeiten vermissen ließen. Legion (2010) und Priest (2011) hatten beide ihre Schauwerte, aber fesselnd waren sie keines Falls. Mit viel weniger Budget, als bei diesen Streifen, kreierte er mit Dark Skies einen Alien-Film, dessen Atmosphäre irgendwo zwischen einem frühen Steven Spielberg und dem Grusel eines James Wan liegt. Das Einzugsgebiet ist groß und so glaubt man sich zu Beginn in einem Haus vorzufinden in dem ein Poltergeist wütet. Stewart erschafft Szenen, die anhaltend elektrisieren, was auch dem Score von Joseph Bishara geschuldet ist, der diese Sequenzen mit langen unterschwelligen Tönen ausstattet. Er ist auch eine weitere Verbindung zu James Wan. Bishara vertonte bereits die Insidious-Reihe und The Conjuring. Ein Blick zu Paranormal Activity muss man auch schweifen lassen, da der Vater seine Schützlinge per Kamera im Haus überwacht und diese Aufzeichnungen auch oft zur Recherche herangezogen werden. Ebenso finden sich neben den Weinstein-Workaholics in der Produzentenriege viele Namen, die im aktuellen Horrorgenre häufig die Fäden in der Hand halten und weitere Querverweise bieten. Dark Skies könnte also als Familienarbeit bezeichnet werden.

Trotz des Mitmischens all dieser routinierten Gesellen und der bekannten Elemente aus dem modernen Horror-Franchise, besticht dieser Science-Fiction-Beitrag durch das zusammenlegen vom reinem Horror mit der Thematik der Entführung durch Außerirdische, die sonst eher mit milderen Strukturen versehen war. Natürlich mag es drastische Vertreter geben, aber die populären Beispiele liegen doch im Family-Entertainment-Bereich. Die Schock-Dichte ist auch nicht so extrem, wie bei den genannten Vergleichswerken, dafür bietet Dark Skies eine langanhaltend spannende Erzählweise.

Die Schauspieler bieten solide Arbeit, obschon man sagen muss, dass sie nicht die Stars sind, sondern die Inszenierung selbst die Hauptrolle spielt. Keri Russell und Josh Hamilton geben das besorgte und kämpfende Elternpaar. Beide sind im TV erprobt und zeitweise in großen Blockbustern in kleinen Rollen zu sehen gewesen. Das bekannteste Gesicht ist J.K. Simmons, der hier aber eine vergleichsweise schwache Performance abgibt. Das schränkt Dark Skies – Sie sind unter uns jedoch nicht ein. Lediglich das Ende wirkt etwas einfallslos, aber bis dahin bleibt es neunzig Minuten lang gefährlich und die gradlinige Erzählung bietet bei reichlichen Möglichkeiten eine spaßige Gänsehaut.