Ab 22.07.2014 auf DVD und Blu-ray im Handel erhältlich.
Oft bedient sich die Filmkunst aus der zweiten Reihe an bekannten Themen und setzt sie in variierten Gewändern um. Die vielen Mockbuster, die seit Jahren den Direct-to-DVD Markt bereichern, können damit unglaublich gut existieren und machten Produktionsfirmen wie „The Asylum“ zu lukrativen Unternehmen. Die Qualität steckt dabei meistens zurück und es bleibt ein peinlicher Streifen, den man vielleicht besser nicht so viel Zeit gewidmet hätte. Das Prinzip, immer einen aktuellen Kinohit zu adaptieren und dazu einen verdächtig ähnlichen Titel zu kreieren, um bei der breiten Masse zu punkten, führt dabei nicht selten zu Klagen der Major-Studios, die hart dagegen vorgehen.
Sternenkrieger – Survivor geht ebenfalls den Weg einer Kopie, stellt sich dabei aber sehr viel geschickter an. Regisseur und Drehbuchautor John Lyde griff führ sein Science-Fiction-Abenteuer auf so viele bekannte Elemente zurück dass man irgendwann aufgibt darüber nachzudenken. Seine Heldin ist eine Mischung aus John J. Rambo und Katniss Everdeen, die Gegner erscheinen im Mad-Max-Design und die Handlung erinnert ansatzweise an die fehlgeschlagene Serie Earth 2 sowie vordergründig an einen SciFi-Klassiker von 1968. Seinen Namen verrate ich nicht, das würde zu viel spoilern, obwohl jeder halbwegs informierte Cineast schnell errät, welcher es ist.
All das sind beste Indikatoren für einen schlechten Streifen und doch wurden hier die richtigen Entscheidungen getroffen um einen soliden Film zu produzieren.
Die Erde ist seit Jahrzenten nicht mehr bewohnbar und so brachen einige Raumschiffe, mit einer Elite von Menschen an Bord, ins Nichts auf um einen rettenden Planeten zu finden. Zu diesen Auserwählten gehört Kate, die auf ihrem Schiff geboren wurde und die Erde nur von Bildern und Erzählungen kennt. Sie ist eine taffe Kriegerin und sofort dabei, als es heißt einen erdähnlichen Planeten zu erkunden. Bei der Landung kommt es zu einem Unfall und letztendlich zum Absturz. In einer fremden Welt erwachend, sieht sie sich unbekannten Gefahren gegenüber und macht sich auf die Suche nach ihrer Crew. Unwegsames Gelände, gefährliche Kreaturen und die feindseligen Ureinwohner werden ihr fortan keine Zeit zur Ruhe lassen. Ihre Suche wird zur Flucht vor dem Geheimnis des neuen Planeten.
Das Filmteam von Sternenkrieger – Survivor drehte alle Außenaufnahmen im US-Bundesstaat Utah. Die felsigen Landschaften und wüstenähnlichen Gebirge dienen als post-apokalyptische Kulisse. Sie darf als einer der Hauptdarsteller gewertet werden und wurde auch gut mit der Kamera eingefangen. Die Qualität der Special Effects ist mit der von besseren SciFi-Serien wie Stargate, Battlestar Galactika und Andromeda zu vergleichen. Bei letzterer hat man sich auch gleich an Kevin Hercules Sorbo bedient, dem in Sternenkrieger die Rolle des gealterten Captains übertragen wurde. An vielen Stellen weiß der Trittbrettfahrer zu überzeugen. Der Einsatz von Zeitlupen und extravaganten Kamerafahren ist immer gut gewählt und entlässt das Werk stellenweise aus dem B-Segment nach oben. Dazu führt auch der ansprechende Score von James Schafer dessen Melodien an vergangene Stücke dieses Genres anlehnen. Als Augenschmaus fungiert Kate-Darstellerin Danielle Chuchran bestens und ihre Stärke liegt nicht nur in der Rolle, sondern wohnt förmlich in ihr. Sie drehte ihre Stuntszenen selbst, was ihr auch sichtlich Spaß machte. Somit ist der Film zwar schlechter als seine Idole, aber um Längen besser als seine aktuelle Konkurrenz.
Ascot Elite Home Entertainment veröffentlicht Sternenkrieger – Survivor mit überschaubaren Extras, denen ich aber ein Lob aussprechen muss. In dem ca. fünf Minuten andauernden „Behind-the-Scenes“-Beitrag erfährt man mehr als bei manch anderer sechzig minütigen Doku. Ohne sinnlose Interviews und Filmausschnitte welche die Handlung noch einmal erklären zeigt er nur kurze Momente, die sich aber lohnen zu sehen.