Dracula ´79

Story: England in den 20er-Jahren: Den Vampirfürsten Graf Dracula zieht es nach London, wo er seinen Blutdurst in einem schier unermesslichen Reservoir stillen will. Doch die gefährliche Überfahrt per Schiff endet vorzeitig: Der Segler „Demeter“ mit Dracula an Bord läuft nahe der Stadt Whitby an der Nordostküste auf Grund und versinkt in den Fluten. Dracula kann sich an Land retten und wird von der kränklichen jungen Mina Van Helsing gefunden. Mina bringt den Grafen zum Haus ihrer Freundin Lucy Seward. Beim gemeinsamen Abendessen zeigt sich Lucy äußerst angetan von dem charmanten und eloquenten Adligen – was ihr Verlobter Jonathan Harker naturgemäß gar nicht gerne sieht. Schon in dieser Nacht schlägt der Vampirfürst zu: Während Jonathan und Lucy sich zu einem Rendezvous treffen, dringt Dracula in Minas Zimmer ein, um ihr Blut zu trinken. Als Lucy ihre Freundin am nächsten Morgen findet, muss sie hilflos mit ansehen, wie Mina stirbt. Lucys Vater, der Arzt Dr. Seward, steht vor einem Rätsel. Er zieht Minas Vater Professor Van Helsing zu Rate, und ihre Untersuchungen lassen einen ungeheuerlichen Verdacht aufkeimen: Wurde Mina das Opfer eines blutrünstigen Vampirs? Der grausige Verdacht bestätigt sich bei der Exhumierung von Minas Leiche. Ihr Sarg ist leer, und aus dem Grab führt ein Tunnel zu einer nahe gelegenen Mine. Hier trifft Van Helsing auf seine Tochter, die inzwischen zum Vampir geworden ist. Während es zwischen den Männern und Mina zum Kampf auf Leben und Tod kommt, verfällt Lucy Seward immer mehr dem Charme des untoten Dracula und folgt seiner Einladung in sein neues Heim, die ehemalige Abtei von Carfax. Hier will der Graf die junge Frau mit einem Biss zu seiner neuen Braut machen.



DVD/Blu Ray-Release: 18.09.2014 (Universal Pictures Germany GmbH)
Horror, Drama
Land: USA/Großbritannien 1979
Laufzeit: ca. 110 min.
FSK: 16

Regie: John Badham
Drehbuch: W.D. Richter
Buch: John L. Balderston, Bram Stoker, Hamilton Deane, John L. Balderston
Mit Frank Langella, Laurence Olivier, Donald Pleasence, Kate Nelligan, Trevor Eve, …


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Der sagenumwobene rumänische Fürst Vlad III. Drăculea ist seit Bram Stokers weltliterarischer Erzählung eine der beliebtesten Figuren, die der Film für sich entdeckte um Angst im Publikum zu verbreiten. Schon zeitig fand er den Weg in die Lichtspielhäuser oder Jahrmarktkinos und die Stummfilmversionen von Friedrich Wilhelm Murnau und Károly Lajthay legten in den frühen 20er Jahren den Grundstein für ein lukratives Franchise.

Im 1897 erschienen Roman „Dracula“ beschrieb Stoker das grauenhafte Wesen des Vampires als hässliche Ausgeburt, ein Bild das bereits kurze Zeit nach den ersten beiden Filmen, in Broadwaystücken gänzlich geändert wurde. Bereits da trat der ungarische Schauspieler Bela Lugosi als Fürst der Finsternis auf und etablierte das Bild des charmanten Herren im Gehrock, bis er diese Variante dann 1931 im Universal-Klassiker auf der Leinwand manifestierte.

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Wenn man alle bekannten Darsteller nach Max Schreck, welcher wohl der furchteinflößendste aller Dracula-Mimen bleibt, betrachtet, so sticht einer äußerlich doch sehr heraus. Frank Langella darf wohl zu den Schauspielern gezählt werden, der selten mit seiner Dracula-Darstellung in Verbindung gebracht wird. Christopher Lee, Gary Oldman oder Bela Lugosi bleiben die Spitzenreiter. Langella gilt nach verschiedenen Kritiken als attraktivster Dracula der Filmgeschichte und wirkt tatsächlich wie ein Schöngeist, der allerdings auch seine schaurigen Seiten eindrücklich vorzeigen kann. 1978 bestrebten die Universal Studios eine neue Interpretation, nachdem sich die britischen Hammer Studios nach der 30er-Serie, dem Thema erfolgreich angenommen hatten.

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Als Regisseur für Dracula`79 verpflichtete man John Badham, damals noch neu in der Traumfabrik. Sein einziges bekanntes Kinostück war zuvor der erfolgreiche und heute wie damals, sehr populäre Tanzfilm Saturday Night Fever, der John Travola zum Star machte. Später wurde er zu einem gefeierten Inszenator der häufig im Actionbereich sein Lager aufschlug und mit Das fliegende Auge oder Codename: Nina Erfolge feiern konnte.

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Die Geschichte des Romans wurde nur leicht verändert, besonders was die handelnden Personen angeht. Ihre eigentlichen Rollen wurden teilweise vertauscht oder erhielten andere Charakterzüge. Das wird jedoch nur denen auffallen, die das Buch gelesen und verinnerlicht haben. Der Grundfaden bleibt erhalten. Dracula reist nach England um neue Weidegründe zu erschließen und lässt sich in einem moderigen Schloss nieder. In unmittelbarer Nachbarschaft verliebt er sich in die Tochter des Wissenschaftlers Van Helsing und macht sie mittels eines Bisses in den Nacken zu der Seinen. Dracula möchte aber viel mehr und Helsing erkennt als erster die finsteren Absichten des Blutsaugers. Er beginnt einen unerbittlichen Jagd gegen das überlegene Monster mit den langen Eckzähnen.

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Die langen Zähne sieht man, genau wie bei Lugosi übrigens nicht in Badhams Version, dies war bis dahin nur Lee vergönnt. Der britische Filmemacher bleibt in seinem frühen Werk klassisch und konnte sich allerlei talentierter Mithelfer versichert sein. Gilbert Taylor, der vorher bei Star Wars oder Hitchcock´s Frenzy hinter der Kamera stand, arbeitet flüssig und fängt jede Szene optimal ein. Besonders die Momente im alten Schloss sind hier hervorzuheben, was gleich zu der großartigen Ausstattung führt, die ein weiter Hauptdarsteller ist. Eingefasst in traumhafte Fotomontagen präsentieren sich auch die Hintergründe als wahre Meisterwerke. Das Setting ist stimmig und versprüht den Glanz alter Zeiten und bleibt dem Universal-Look treu.

Langella als Dracula ist eine gute Wahl gewesen, erschuf er doch eine neue Fassade um die bereits in den Köpfen der Menschen etablierte Gestalt des Vampirfürsten. In den Nebenrollen bekommt man Donald Pleasence zu sehen, der den Psychiatriedirektor Dr. Seward verkörpert sowie Laurence Olivier als Abraham Van Helsing. Pleasence wurde zuerst die Rolle des Van Helsing angeboten, der diese aber ablehnte da er meinte, die Person hätte zu viel Ähnlichkeit mit seinem Dr. Loomis aus Halloween – Die Nacht des Grauens.


Dracula´79 ist ein sehenswertes Remake mit vielen beeindruckenden Tricksequenzen, wenn auch manche als überaltert zum Lachen führen könnte. Langella beweist sich als würdiger Dracula und die Gesamtstimmung des Universal-Gothik-Horrors ist charmant und herrlich schaurig.