Seit 15.04.2014 im Handel erhältlich
In einem so formelhaften Genre wie dem Splatter, bedarf es immer wieder neuer Facetten. Bei der Masse an Beiträgen, meist mit einem geringen Produktionsvolumen inszeniert, heben sich diese kaum von einander ab. Da ist es natürlich wichtig, intelligent zu klauen oder etwas Innovatives zu erfinden. In Savaged hatte man gleich zwei besondere Zutaten erdacht.
Im Mittelpunkt des Geschehens steht Zoe. Die junge sowie attraktive Frau ist taubstumm und geht selbstbewusst durch ihr entbehrungsreiches Leben. Sie macht sich mit dem Pontiac GTO ihres verstorbenen Vaters auf die Reise nach New Mexico um bei ihrem Verlobten einzuziehen. Auf ihrem Weg durch die staubigen Straßen des Wüstenstaats, wird sie Zeuge einer barbarischen Hetzjagd. Eine Gruppe von Rednecks, mit falsch verstandenem Nationalstolz, verfolgen zwei Indianer. Zoe entscheidet sich zu helfen. Der Übermacht dieser rassistischen Brüder kann sie aber nichts entgegensetzten. So werden die Flüchtigen nicht nur sterben, sondern auch Zoe selbst wird zum Opfer. Nachdem sie brutal vergewaltigt und anschließend ermordet wird, verscharrt man sie im sandigen Boden der Einöde. Von einem Schamanen wird sie entdeckt und bei einem Heilungsritual muss dieser feststellen, dass der böse Geist eines alten Apachenhäuptlings in sie gefahren ist. Zoe ist tot. Ihr Körper jedoch dient bis zu dessen Zerfall als Instrument der Rache gegen alle, die sich zu Unrecht an den Ureinwohnern Amerikas vergangen haben. Dazu gehören auch ihre Peiniger, die nun Stück für Stück in die ewigen Jagdgründe geschickt werden.
Michael S. Ojeda ist bis jetzt eher als Dokumentarfilmregisseur im TV aufgetreten und ist ohne Zweifel ein Tausendsassa. In unzähligen Bereichen des Filmemachens hat er sich qualifiziert. In seinem ersten Spielfilm Savaged besetzte er nicht nur den Regiestuhl, sondern übernahm auch Kamera, Schnitt und Drehbuch. Das ist alles sehr löblich, nur hilft das der Blässe des entstandenen Werkes nicht. Spannung wird kaum erzeugt und am Ende wird zu oft und zu tief in Kiste mit den zweitklassigen CGI-Effekten gegriffen. Das nagt oft am Genrepuristen, der gerne mehr von Hand sehen möchte, dies in Savaged jedoch nur bedingt erhält. Amanda Adrienne mimt zwar die Schöne wunderbar, bleibt aber in den aggressiven Momenten ihrer Figur unglaubwürdig. Was am Schluss übrig bleibt, kann durchaus als stabil betrachtet werden, darüber hinaus schafft es der Steifen aber nicht.
Mir wurde von Ascot Elite Home Entertainment die ungekürzte Fassung zur Verfügung gestellt. Diese hat ein Spio-JK-Siegel. Im Verkauf gibt es aber auch die FSK-18-Variante, welche um circa eine Minute gekürzt ist. Tatsächlich gibt es einige Szenen die visuell sehr brutal umgesetzt werden. Dass ist aber nicht immer Das, was einen Splatter ausmacht.