Seit 04.06.2015 auf DVD & Blu-ray im Handel erhältlich.
Das Ouija-Brett gehört in der Welt des Spiritismus zum Standard-Repertoir eines jeden Mediums. Mit dem Hexenbrett, sowie einigen leichtgläubigen und zahlungswilligen Auftraggebern, versuchen sie damit mit den Toten zu kommunizieren, was ihnen natürlich auch immer irgendwie gelingt. Der Erfinder Elijah Bond bzw. William Fuld, welcher das Brett später patentierte, machte damit ein Vermögen. Heute ist der Spielehersteller Hasbro der Rechteinhaber des „Spiel“ und scheffelt damit weiterhin viel Geld. Dieses Geld nun investierte Hasbro u.a. in die Spieleverfilmung Ouija – Spiel nicht mit dem Teufel, die seit kurzem in unserem Heimkino vorzufinden ist. Doch mehr als ein höchst durchschnittliches Gruselfilmchen ist das Ganze nicht geworden.
Ouija erzählt die Geschichte der Freundinen Debbie und Laine. Die beiden Mädchen versuchen mit einem alten Ouija-Brett mit den Toten zu kommunizieren, was jedoch ohne Erfolg bleibt. Jahre später entdeckt Debbie auf dem Dachboden ihres Hauses zufällig ein altes Ouija-Brett, welches die Vormieter dort gelassen haben. Sie spielt damit, nur um kurze Zeit später Selbstmord zu begehen. Geschockt von der Tat ihrer Freundin möchte Laine die Sache jedoch nicht auf sich beruhen lassen. Sie trommelt ihre Freunde zusammen, damit auch sie mit dem Brett spielen. Sie wollen Debbie kontaktieren, doch statt dessen werden sie von bösen Geistern heimgesucht und nun hängt auch ihr Leben am seidenen Faden…
Schon beim Lesen des Inhaltes dürft fast jedem klar sein, dass wirkliche Innovationen in der Geschichte hier nicht zu finden sind. Eher die Tatsache, dass der Spuk um das Ouija-Brett noch nicht ganz so abgenagt ist, wie manch anderes spirituelles Thema, macht den Streifen noch einigermaßen interessant. Zwar wurde das Brett schon des öfteren in Gruselfilmen verwendet, doch das sich ein ganzes Werk nur um dieses Spiel dreht, gab es bisher eher selten. Am bekanntesten ist da vielleicht noch Witchboard – Die Hexenfalle aus dem Jahre 1986. Ansonsten gibt es aber nur noch ein paar wenige, eher unbekannte, B-Movie Produkte die sich damit beschäftigten. Und als offizielles Lizenzprodukt scheint Ouija – Spiel nicht mit dem Teufel sogar einzigartig zu sein.
Aber nun gut, wirklich retten kann es das fertige Endprodukt dann leider trotzdem nicht. Regisseur Stiles White, der hiermit sein Regiedebut feierte, schafft es leider in keinster Weise, das Gesamtkonstrukt zu einem stimmigen Horrorprodukt zusammenzusetzen. Er setzt viel auf Altbekanntes, so sind tiefe Dunkelheit, Geister und Dämonen natürlich auch hier das Mittel, um beim Zuschauer Angst und Schrecken zu erzeugen. Doch wo z. Bsp. Filme wie Insidious 3 genau mit diesen Mitteln wirklich für die gewünschten Emotionen sorgen, so gelingt dies bei Ouija nur ab und an einmal. Meistens jedoch plätschert die triste Handlung nur so vor sich hin, ohne den Zuschauer wirklich bei der Stange halten zu können.
Zudem wird der Film auch dem Ouija-Brett selbst nicht wirklich gerecht. Eigentlich ist es vollkommen egal, mit was die Figuren hier versuchen die Geister heraufzubeschwören. Ob nun Brett oder Medium, man merkt keinerlei Unterschied. Das ist in soweit schade, weil das Ouija-Brett und sein Mysterium sicher um einige Facetten hätte bereichert werden können, hätte man sich nur ein wenig mehr damit beschäftigt und seine Fantasie angestrengt. So jedoch ist es nur ein Austauschprodukt unter vielen.
Einzig und allein das Sounddesign darf in höchsten Tönen gelobt werden. Wer den Film in ordentlichem Surround Sound sehen kann, darf sich stellenweise auf ein Klang-Gewitter der besten Sorte freuen, denn die Abstimmung ist schlichtweg perfekt ausgefallen und die entsprechenden Szenen drücken einem ordentlich in die Sitzkissen. Zumal es auch einige schön im Raum verteilte Sound-Effekte gibt, die bei Horror-Neulingen durchaus ihre Wirkung nicht verfehlen dürften. Schade nur, dass es diese Momente im Endeffekt dann aber doch eher selten gibt.
Somit bleibt Ouija – Spiel mit nicht mit dem Teufel leider ein höchst durchschnittliches Gruselvergnügen, dass sich kaum mit modernen Genre-Größen wie eben Insidous messen kann. Dafür ist einfach alles viel zu austauschbar geworden und das Mysterium hinter dem okkulten Spiel bleibt vollkommen unberührt. Hier und da ist die Atmosphäre schon in Ordnung und für den ein oder anderen erschrockenen Zucker kann der Film auch herhalten. Doch wer schon den ein oder anderen Schocker kennt (und wer tut dies hier nicht?), der darf sich Ouija ruhig schenken.
Was die Blu-ray aus dem Hause Universal angeht gibt es jedoch keinerlei Anlass zur Kritik. Das Bild ist großartig geworden und sprüht nur so vor Schärfe und Details. Der Sound drückt, wie bereits erwähnt, ordentlich in die Kissen und ist wirklich perfekt abgestimmt. Dazu ein paar nette Extras, die letztlich mehr Aufschluss über das Ouija-Brett geben, als der Film in seinen ganzen 90 Minuten.