Ab 23.05.2014 auf DVD und Blu-ray im Handel erhältlich.
Found-Footage! Obwohl bereits „Cannibal Holocaust“ diesem Genre zugeordnet werden könnte, gelang es erst „The Blair Witch Projekt“, dieses Genre salonfähig werden zu lassen. Doch danach gab es nur noch selten ein Highlight. „Paranormal Activity“ zog mit seinen Fortsetzungen zwar eine erstaunliche Menge an Zuschauern ins Kino, doch etwas Besonderes waren diese Geistergeschichten nicht. Eher gehörten der spanische Beitrag „Rec“ und „Trollhunter“ aus Norwegen in die Kategorie gelungener Beiträge. Auch The Frankenstein Theory versuchte offensichtlich, als schaurig-gruseliger Beitrag durchzugehen – leider nur wenig gelungen.
In The Frankenstein Theory steht Professor John Venkenheim im Mittelpunkt, der der festen Überzeugung ist, der Roman um Frankenstein und sein Monster würde auf wahren Begebenheiten beruhen. Er begibt sich zum nördlichen Polarkreis, wo er das Monster vermutet. Schon auf dem Weg dorthin wird er mit seltsamen Begebenheiten konfrontiert, bis sich – endlich am Zielort angekommen – sein Glaube an das Monster zu bewahrheiten scheint… Okay, hinsichtlich der Idee hinter der Story lässt es sich nicht klagen. Sie wirkt vordergründig etwas unsinnig, besitzt aber auch eine sympathisch versponnene Seite. Frankensteins Monster alive! – Zudem am Polarkreis sein Unwesen treibend – das ist definitiv so originell, dass der Betrachter sich auf diese „Spinnerei“ erst einmal einlassen kann.
Auf die ersten Spannungsmomente muss der Betrachter hingegen warten. Wie in Found-Footage-Filmen gewohnt, vergeht auch hier viel Zeit, bevor das Grauen beginnt. „Blair Witch Projekt“ machte aus der langen Vorbereitungsphase noch eine Tugend und erzeugte langsam eine perfekte gruselige Atmosphäre, die am Ende über den Zuschauer hereinbrach. Dagegen strapaziert The Frankenstein Theory das Durchhaltevermögen – zu gequält wirken die Dialoge, zu gewollt erscheint das gesamte Treiben.
Erst nach gut 50 Minuten kann der Film gewisse Stärken ausspielen. Die aus der Finsterness des Polarkreises erklingenden seltsamen Laute und durchs Dickicht springende Figuren können Angst verbreiten, unterstützt von blutigen Effekten, die auch dem Horrorfan gefallen dürften. Spätestens wenn das Monster auf der Bildfläche erscheint, kann man sich sogar über ein ordentlich designtes Schreckgespenst erfreuen, dass den Trollen in „Trollhunter“ erstaunlich nahe kommt. Leider ein zu schnell verpuffender Effekt, der nach dem Abspann schnell vergessen ist. Über die Grundidee hinaus fehlen dem Film die Innovationen, um ihn aus der Masse des Genres hervorzuheben. Wer schon diverse Grusel-Found-Footage-Filme gesehen hat, wird sich nach der vorhersehbaren Handlung seelenruhig schlafen legen. Nur gelegentliche Horror-Film-Seher sind bei The Frankenstein Theory gut aufgehoben.
Die DVD aus dem Hause Mad Dimension überzeugt durch eine gute Bildqualität (für einen Film dieser Art fast schon zu gut), sowie einen ordentlich abgemischten Ton, der vor allem in den entsprechenden Szenen gut zur Geltung kommt. Auch die Qualität der Synchronisation hat sich, im Vergleich zu früheren Scheiben des Labels, gebessert. Lediglich in Sachen Extras enttäuscht die VÖ mit nur einem Trailer.
http://www.youtube.com/watch?v=ClBU_xgJkNU