Unter Freunden – Komm, lass uns spielen ✍

Seit  02.10.14 auf  DVD und Blu-ray im Handel erhältlich.

Danielle Harris ist der breiten Masse noch als die fiese kleine Molly aus der Serie Roseanne im Gedächtnis, mittlerweile ist sie eher den Horrorfilmfans als Schauspielerin in Halloween 4 und Hatchet 2+3 ein Begriff. Mit Unter Freunden erscheint jetzt ihr Regiedebüt in Deutschland auf DVD und Blu-ray.

Bernadette (Drehbuchautorin Alyssa Lobit) lädt ihre Freude zu einer 80er-Jahre-Mörder-Dinner-Party in ihr schickes Haus ein, aber das Spiel nimmt eine unerwartete und blutige Wendung für die Clique, denn Bernie entpuppt sich als psychopathische Moralapostelin, die ihre „Freunde“ für ihre Verfehlungen bestrafen möchte.

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Leider liefert Danielle Harris mit Among Friends einen Film ab, der in sich einfach nicht stimmig ist. Läßt einen das Cover, das DVD-Menü und die Einführung noch an eine kurzweilige Horrorkomödie denken, wendet sich das Blatt schnell und es soll wohl ein bedrückender Psychothriller mit Torture-Porn-Elementen werden.

Dummerweise geht das ziemlich daneben und die Schauspieler quälen sich durch die aufgesetzte und unglaubwürdige Handlung, die sich wie Kaugummi zieht. Bei den Männern besteht die Schauspielkunst größtenteils aus offenen Mündern und leeren Blicken, die nur ab und zu durch ein paar Schimpfworte unterbrochen werden, die Frauen spielen deutlich besser, haben aber eine leichte Neigung zum Overacting. Selbst Kane Hodders kurzes Gastspiel macht nicht so recht Laune.

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Bei der Bestrafung der Beteiligten wird nicht lange gefackelt und die eine oder andere Figur bereut nun bitterlich ihre „bösen“ Taten. Die Effekte sind recht ansehnlich, auch wenn hier nicht alles bis zum Ende ausgekostet wird. Weil einem die Figuren nicht so richtig ans Herz wachsen, tut das dem Zuschauer aber nicht besonders weh.

Und was mir am wenigsten gefällt: Unter Freunden ist einfach häßlich! Er eignet sich für jede Hochschule als Anschauungsobjekt wie ein Film, auch wenn er digital gedreht wurde, heutzutage nicht aussehen darf. An der Kameraführung wäre gar nichts auszusetzen, aber dem Bild fehlt jede Tiefe und die nicht HD-kompatible Maske macht das alles nicht ansehnlicher. Auch die filmischen Mittel wie Rückblenden und Drogentrips wirken einfach nur billig. Komischerweise hat man bei der Einführung und dem Abspann einen sehr viel ansehnlicheren Look hinbekommen.

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Dazu ist der halbe Film mit standardisierter Musik zugekleistert.

Der Film ist im Großen und Ganzen nicht so schlecht das man beim Gucken den Regisseur verprügeln möchte, aber er erzählt nichts wirklich Neues. Was der Streifen erzählt gab es allerdings schon besser. Vielleicht hat Danielle Harris zu sehr versucht einen ernstzunehmenden Horrorfilm zu drehen und sich in ihren eigenen Anforderungen verheddert. Das kann sie sicher besser.