Ab 18.11.2014 auf DVD und Blu-ray im Handel erhältlich.
Er ist unzuverlässig, ständig betrunken und faul. Das sind nicht gerade die Eigenschaften mit denen man einen tatkräftigen Polizisten verbindet. Lou Garou bringt diese aber alle mit und wenn er nicht gerade zu spät zur Schicht kommt, führt er seine Recherchen bei einem Herrengedeck in der örtlichen Bar durch. Bei einem nächtlichen Einsatz wird er Opfer einer diabolischen Zeremonie, fernab des klassischen Bisses, die ihm zum Lykaner werden lässt. Genretypisch findet man sich schnell mit dieser unfreiwilligen Lebensneuausrichtung ab und beginnt die vielen Vorteile zu nutzen. In Uniform, mit Revolver und Wolfcop-Mobil – das ein wenig an die frühen Modelle eines Batman erinnern – beginnt er in seinem Kaff aufzuräumen und versucht nebenbei noch zu ermitteln, wer ihn zum heulenden Mondanbeter verzaubert hat.
Der frankophile Betrachter wird unlängst bemerkt haben dass der Name Lou Garou eine Anspielung auf das französische Wort für Werwolf ist: Loup Garou. So viel Hintergründigkeit bleibt, um alle zu beruhigen, die Ausnahme. Das amerikanische Nachrichtenmagazin USA Today, gibt zu Wolfcop folgende Einschätzung ab: „Der Citizen Kane der Werwolf-Cop Movies.“ Das klingt ersteinmal sehr beeindruckend, auch wenn sich Orson Wells vermutlich wenig geehrt fühlen würde und da dieses Exemplar in diesem Genre ziemlich alleine steht, ist es auch nicht schwer der „Beste“ zu sein. Im Abspann wird bereits eine Fortsetzung angekündigt, bei minimalen Budget und maximalen Erfolgen eine vorstellbare Möglichkeit. Das wäre dann auch die Gelegenheit das Konzept zu verbessern. Der Ansatz ist gut erdacht, schwächelt aber im Verlauf. Trotz seiner Kürze entwickelt er keine Geschwindigkeit und hat zu oft drosselnde Lücken zwischen den lohnenswerten Wolfcop-Szenen. Die Handarbeit an den Effekten ist hervorzuheben und lässt tief hinten im Hirn Erinnerungen an einen frühen Peter Jackson aufkommen. Die optischen Hochgenüsse bewegen sich vom abziehen der Gesichtshaut bis zu einer Werwolf-Bardamen-Sexszene, die eine der absurdesten Stellen im Film markiert. Regisseur Lowell Dean verzichtete komplett auf CGI und verdient in somit seiner Branche schon einmal den Status eines Helden. Der Humor bewegt sich leider zu konstant. Dem Betrachter geleitet eher ein Schmunzeln als lauter Lacher, die es aber auch punktuell gibt. Ein Beispiel dafür ist die erste Verwandlung von Mann zu Wolf. Hier darf man lachen und staunen, wenn Lous mondbedingte Transformation vom besten Stück aus beginnt und von dort aus den Rest des Körpers befällt. Das ist eines der wichtigsten Qualitätsmerkmale dieses Genrehybriden, der mit seiner Mischung aus Teen Wolf und Bad Lieutenant, die Trashgemeinde erleuchten möchte.
Viele kleine Mankos dämpfen die Glücksgefühle bei diesem Werk, das allein durch seinen Titel und dem verheißungsvollen Cover bzw. Filmplakat, das Herz eines jeden Interessenten höher schlagen ließ. Dennoch kann allein Leo Fafard als Werwolf überzeugen und macht den dreiviertelgaren Film zu einem passablen Retro-Trash-Erlebnis. Seine Gesichtszüge und die gesamte Mimik machen ihn zum perfekten Wolfman. Auch ohne haarige Maske sieht man dass ein Tier in ihm schlummert. Es ist erst sein vierter Auftritt vor einer Kamera. Verdient machte er sich im Filmgeschäft als Generator Operator, der am Set für ausreichend Strom sorgt. Ein großer Sprung von der Person, die als erstes am Set sein muss zu der welche als letzter die Szene betritt. Er ist auf jeden Fall die richtige Wahl gewesen und verschafft Wolfcop seinen wichtigsten Schauwert.
Letztendlich ist Wolfcop trotz der Schnitzer ein löbliches Projekt, das ich gerne unterstütze. Das Drehbuch für Teil Zwei sollte allerdings schon etwas mehr Dichte aufweisen oder mehr Action und weniger erzwungene Dialoge. Die Blu-Ray-Auswertung von Ascot Elite Home Entertainment wartet mit vielen Extras auf. Neben einem ausführlichen Making-Of, gibt es auch kleinere Features mit Musikvideo und B-Roll.