Seit 10.07.2014 auf DVD und Blu-ray im Handel erhältlich.
Sein Name ist Mad Dog. Das hört Wayne (Robert de Niro) gar nicht so gerne von seinen Kollegen im Präsidium. Zusammen mit seinem Partner Mike (David Caruso), ermittelt er in Chicago in Mordfällen aller Art. Wayne ist ein Eigenbrötler, verbringt seine Freizeit gern alleine. Er will kein Held sein und steht meist in der zweiten Reihe. Sein einziges Interesse ist die Arbeit und sein Hobby ist es Tatorte samt Leichen zu fotografieren. Die schönsten Exemplare hängt er in seiner Wohnung auf, gern auch im Schlafzimmer. Als er durch Zufall den Gangsterboss Frank Milo (Bill Murray) das Leben rettet und er ihn zum Dank für eine Nacht sein Gast sein lässt, gerät sein Leben vollends durcheinander. Das
liegt vor allem an dem attraktiven Geschenk (Uma Thurman) für eine Woche, das von nun an seinen Kopf verdreht.
Diese Gauner/Cop-Komödie ist von allen Beteiligten wohl das unbekannteste Werk ihrer Karrieren. Die Darstellerriege war zum Zeitpunkt der Entstehung bereits, mehr oder weniger Lange, etabliert. Wenn man von ihnen spricht, taucht dieser Film eher selten auf, dabei ist De Niro-Murray-Thurman doch eine interessante Kombination. Der Regisseur John McNaughton, kann in seiner kurzen Liste an Projekten mit wenig bekannten Stücken aufwarten. Henry: Portrait of a serial Killer (1986) und Wild Things (1998) sind die bekanntesten Filme. Diese Erfolge liegen aber auch schon ein ganzes Stück zurück.
Sein Versuch an einem komödiantischen Stoff blieb, was das Einspielergebnis an den US amerikanischen Kinokassen anbelangt, hinter seinem Budget zurück. Ein großes Minus ist die tatsächlich die Besetzung von Robert De Niro in der Titelrolle. Er ist ein zu starker und raumeinnehmender Darsteller, als dass er eine schüchterne Pfeife spielen könnte. Das wäre wohl eher die Rolle für Bill Murray gewesen, der in dem harten Gangster (auch wenn er eine melancholische Ader hat) ebenfalls fehlbesetzt scheint. Allein Uma ist wie immer die erotische Schönheit, die von vielen Defiziten abzulenken vermag. Ihr nackter Auftritt zählt zu den herausragenden Momenten dieses Streifens. Ein weiterer befürwortender Umstand wiederrum ist eine herrliche Sexszene zwischen Wayne und Glory, die von Uma gespielt wird. Sie sitzen nebeneinander auf dem Sofa und schauen einen alten Universal-Horrorfilm. Dabei kommen sie sich Stück für Stück näher bis zum mühevollen aber schnellen Höhepunkt, begleitet von der Musik von einem Frankenstein-Klassiker und das alles in einen Oneshot.
Leider sind einzelne gute Elemente aber nie ausreichend um den Zuschauer an gesamte Laufzeit eines Films zu fesseln. So bleibt Mad Dog and Glory, wie er im Original heißt, eine durchschnittliche Leistung von zu vielen Mitwirkenden. Es ist auch eine eher schlechte Arbeit von Richard Price, der davor und auch danach großartige Drehbücher schrieb. Der Autor des Romans The Wanderers, welcher auch gleichnamig verfilmt wurde, schrieb unter anderen die Skripte für Scorseses Die Farbe des Geldes(1986), Kopfgeld (1996) und Das Gesicht der Wahrheit(2006). An diese Qualität kommt er mit Sein Name ist Mad Dog leider nicht heran.
Koch Media hat sich bei seiner Klassiker-Wiederbelebung dieses Mal ein schwaches Pferd ausgesucht, kann dafür aber mit der weltweit ersten Blu-Ray Veröffentlichung dieses Films aufwarten.