Streaming-Event-Tipp: Themroc – Neubearbeitung

Anlässlich des Todes der französichen Filmlegende Michel Piccoli zeigt der Leipziger Filmemacher und Videokünstler Steffen Koch in Zusammenarbeit mit dem Jenaer Musiker Jost Knapp eine visuelle und musikalische Neufassung dieser ursprünglich sehr spartanisch gedrehten und gänzlich ohne Musik produzierten Groteske THEMROC in einer Neubearbeitung als Online Premiere.

Es ist die Internet Uraufführung ihres Werkes, das bisher nur in ausgewählten Programmkinos zu sehen war.



Hier noch ein paar Infos welche Schrauben die zwei Kreativen an Claude Faraldos Werk gedreht haben und natürlich, wer sie überhaupt sind:

Eine optische Aufwertung des Originalwerkes wird durch die Hochskalierung auf zeitgemäßes HD Format, Kontrastangleichung und Entfernung des Bildrauschens erreicht. Desweiteren wird eine visuelle Neugestaltung mit den aktuellen technischen Möglichkeiten durch die Kunst der digitalen Farbkorrektur und Akzentuierung von Bildinhalten mittels Schärfeverlagerung und Tonwertkorrektur erzielt.

Den guten Ton finden. Themroc ist im Original ohne jegliche Musik und Sprache. Die Darsteller kommunizieren nur über Urlaute (gibberish) wie Stöhnen, Grunzen und Grölen. Ein Faktor den Jost Knapp durch empathischen Einsatz von Musikstücken und Fragmenten die Szenen inhaltlich unterstützen oder auch umgestalten möchte.

Jost Knapp verwendet dabei Ausschnitte aus bekannten und unbekannten Filmmusiken, passenden Songs und Geräuschen die final bearbeitet werden, um sie zu einem lebendigen und stimmigen Teil der Filmszene zu machen. Die originale Tonspur ist unverzichtbar und bleibt parallel erhalten. Sie ist den ganzen Film über mal mehr, mal weniger präsent.

Laut Recherechen des Kinos UT Connewitz in Leipzig ist der Film in deutschland rechtefrei!

Wer sind die Köpfe hinter der Idee?

Steffen Koch ist ein Leipziger Videokünstler, VJ und hauptberuflich Filmproduzent und Kameramann.
Jost Knapp ist seit vielen Jahren Sänger und Musiker der Weltmusik / Skaband „Gimpelakwa“ und DJ „Rot&Honig“. Beruflich bin ich Veranstaltungstechniker an einem Kulturhaus.


Last but not least!

Eines Tages hatte Themroc die Schnauze voll. Er schmiss seinen Job hin, machte aus seiner Wohnung eine Höhle, trieb es mit seiner Schwester, und fraß ’nen Polizisten.


So stand es einst auf den Filmplakaten geschrieben. Wenn auch mit 5 Jahren verspätung, führt Claude Faraldo mit Themroc den Protest der 68er Bewegung auf der Leinwand fort. Das die Menschen in diesem Stück sich mit Grunzen und Grölen verständigen, ja gerade zu in einen primitiven Zustand versetzt werden, darf als klare Überzeichnung der damaligen Situtation auf Gesellschaft gewertet werden. Jeder gegen Jeden, alle schreien und am Ende brennt das Haus. Faraldo hält den Spiegel vor, spielt damit und zeigt dem französischen Publikum was von ihrem 46 Tage-Krieg übrig blieb.

Themroc ist aktueller denn je und sollte unbedingt gesichtet werden.